1. Nachhilfe


    Datum: 09.06.2021, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... wahrscheinlich, dass Svenja ihren von Elmira erhaltenen Geschenkgutschein von einem großen Modehaus, wie vielleicht auch das großzügige Geldgeschenk ihrer Großeltern und nicht zuletzt ihrer Mutter und mir einlösen wollte.
    
    Ramona selbst hatte von ihren Eltern auch ordentlich von ihren Eltern was zugesteckt bekommen, weil sie ja genau wussten, wie knapp sie war. Das war mir sogar sehr recht, denn mein nach dem ersten Kaffee nun endlich wieder funktionierendes Hirn, hatte da noch einiges aufzuarbeiten. Na, dafür würde es vermutlich noch mehr Zeit als diese kurze Abwesenheit benötigen.
    
    Durcheinander war ich immer noch, schaffte es aber, langsam eine Ordnung zu schaffen, die mich ausreichend über den Tag bringen sollte. Ja, das Erlebnis mit Svenja war weit über das Ziel und das Erwartete hinausgeschossen. Emotional hatte sich aber nichts verändert. Da war ich mir relativ sicher. Verliebt war ich in Svenja jetzt nicht. Oder? Das hatte ich immerhin schon einmal gedacht.
    
    Ramona liebte ich keinen Deut weniger, wenn nicht sogar mehr. Rational war da noch mehr Verwirrung. Ein wenig die Sorge, dass mich Ramona irgendwann doch noch einmal um einen detaillierteren Bericht bat. So, wie ich ihr Verhältnis mit ihrer Tochter im Moment einschätzte, war ich da die größere Gefahrenquelle, als Svenja.
    
    Vor allem, weil ich wahrscheinlich die Wahrheit sagen würde, wenn sie die aus mir rauskitzeln wollte. Und mit der dann nicht so einfach umgehen könnte. Aber das war nur eine mögliche ...
    ... Gefahr. Die andere war, dass ich mit Svenja nun nicht mehr so unbefangen und locker wie zuvor umgehen könnte.
    
    Mit ihren kleinen Spielchen nun aus anderen Gründen als zuvor eine Achterbahnfahrt nach der anderen erleben würde. Ach, vielleicht machte ich mir einfach nur zu viele Gedanken. Zu viele unnötige Gedanken. Planen oder steuern ließ sich eh nichts mehr. Bei Svenja auf Distanz zu gehen, war zudem das Letzte, was ich wollte.
    
    Vor allem, weil wir über die Geschichte vom Vorabend weit hinaus, dieses wunderbare Vertrauensverhältnis entwickelt hatten. Was wiederum eine Gefahr in sich barg. Nämlich, dass ich ihr irgendwann erzählen würde, wie sehr mich dieses Erlebnis mit ihr beeindruckt und mitgenommen hatte. Was sie eventuell noch weniger einordnen konnte als ich.
    
    Nein, wenn überhaupt, war das eher ein Fall für ein Gespräch mit Kai, und reichlich Bier, bei kühlen Abenden auch unserem geliebten Tee mit Rum. Sinnvoller wäre wahrscheinlich ein mögliches Gespräch mit Elmira, aber neben der sehr realen Chance, wieder in den Genuss ihres homerischen Gelächters zu kommen, war sie aufgrund ihrer Freundschaft mit Ramona nicht die richtige Gesprächspartnerin.
    
    Egal. Einfach laufen lassen, auf mich zukommen lassen. Sehen, was passiert. Ah, jetzt kamen die Damen zurück. Mit fröhlichen Gesichtern, und reichlich Einkaufstüten. Die nun abgestellt wurden. Großes Hallo. Eine strahlende Svenja, die sich sofort auf meinen Schoß setzte, ihre Arme um mich schlang, und mich leidenschaftlich ...
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