Nachhilfe
Datum: 09.06.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... mich immer noch. Fasziniert betrachtete ich meine junge Geliebte, die das alles trotz der wirklich extremen Natur unseres Erlebens, noch als natürlich und selbstverständlich einordnen konnte.
Dann standen ihr vermutlich mit ihren nächsten Partnern bittere Enttäuschungen bevor. Vielleicht aber auch nicht. Ramonas Worte, ich solle es nicht gleich übertreiben, kamen mir in den Sinn. Nun, mal abgesehen vom Lecken, wo ich mich bewusst ausgetobt hatte, fühlte ich mich diesbezüglich unschuldig.
Das hatte ich weder bewusst herbeigeführt, noch irgendeine andere Wahl gehabt. Das war jetzt einfach passiert. Boah, aber was war da eigentlich passiert? Mein Hirn funktionierte immer noch nicht so richtig. Man gut.
Zumindest körperlich war ich soweit wiederhergestellt, dass ich sie sogar in ihr Zimmer trug, da mir diese Idee spontan gekommen war, als sie eigentlich nur einfach von meinem Schoß heben wollte. Legte mich zu ihr aufs Bett, und fing jetzt an, sie zu streicheln, mit ihr zu schmusen, all die Dinge, die ich eigentlich zuvor als Einstimmung, oder zwischenzeitlich, hatte einstreuen wollen.
Hatte schnell das Gefühl, dass ich diese Zärtlichkeiten noch fast mehr als sie brauchte. Das langsame Runterkommen. Das Gefühl, auf vertrauten, sicheren Boden zurückzukehren. Sie schlief tatsächlich dabei ein. Kurz bevor Ramona in die Wohnung zurückkehrte.
Das machte es einfacher. Weil soweit hatten wir bei aller Planung nicht gedacht. Wo ich die Nacht verbringen sollte, in welchem ...
... Bett. Da sie nun schlief, klettert ich vorsichtig über sie rüber, deckte sie ordentlich zu, gab ihr einen letzten Kuss auf die Wange, und machte mich auf den Weg zu Ramona.
Die in der Küche stand, und unsere Gläser gerade wegräumte. Mir dann sofort in die Arme fiel. Ja, das tat gut. Ich war endlich zurück auf der Erde. Sie lächelte mich an, und setzte sich mit mir für eine Zigarette.
"Sie schläft?"
"Ja. Und, weil du das sicher wissen möchtest, sie wird dir morgen sicher um den Hals fallen, um sich bei dir dafür zu bedanken."
"Kann ich mir vorstellen. Es war sicher schön für sie."
Schön ist kein passender Ausdruck. Ramona, ich liebe dich, aber das darfst du niemals erfahren.
"Ja, sie war sehr glücklich. Schön war es auch für mich. Du bist eine unglaubliche Frau, Ramona. Ihr das zu ermöglichen. Ich liebe dich."
"Ich liebe dich", gab sie zurück.
Ich fühlte mich in ihren Armen geborgen und sicher. Durcheinander, ja. Leicht schuldig, ja, irrationalerweise ja. Aber auch der Hoffnung, dass all das nichts an meiner Beziehung mit ihr verändern würde. Die ja gerade erst richtig anfing. Trotzdem war auch sie längst eingeschlafen, bevor ich ebenfalls in traumlosen Schlummer versank.
~~~
Das Bett war leer, als ich erwachte. Statt Mutter und Tochter fand ich in der Küche nur einen für mich gedeckten Frühstückstisch und einen Zettel vor. Sie hätten es nicht übers Herz gebracht mich zu wecken, und wären jetzt Einkaufen und Shoppen gegangen.
Letzteres hieß ...