1. Geschwistertausch: Ingrid -- Teil 01


    Datum: 04.10.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byponygirlie

    ... Augen und redete mir ein, dass alles wieder gut sein würde, wenn ich sie erneut öffnete. Aber nein, alles blieb unverändert.
    
    Was war nur geschehen? Ich war mir ganz sicher, dass ich gestern Abend den Nachtzug nach München bestiegen hatte. Wie konnte ich dann hier sein -- und dazu in diesem Körper? Ich konnte es einfach nicht begreifen. In diesem Moment klingelte das Telefon und ich eilte ins Zimmer, wo ich es mit einem ‚ja? ' abhob.
    
    „Ingrid, bist du das? Bitte sag etwas..."
    
    Das war eindeutig eine Stimme, die mir vertraut vorkam, aber ich brauchte einen Moment um zu begreifen, dass es meine Stimme war. Jedenfalls meine Stimme, wenn ich sie auf einem Tonband hörte.
    
    „Iris, bist du das? Hast Du auch...?"
    
    Das konnte nur eins bedeuten. Wir hatten tatsächlich einen Körpertausch erlebt, warum und wie auch immer. Wir konnten am Telefon nicht lange reden, weil Iris unbedingt den Zug nach Regensburg bekommen musste. Es wäre nicht gut, wenn es schon am Anfang viele Fragen an Iris durch meine Eltern geben würde.
    
    Als allererstes bat sie mich, sofort die Pille zu nehmen, die im Badezimmerschrank sei und dies auch am jeweiligen Tagesbeginn danach. Der Verhütungsschutz sei in der Großstadt wichtig -- und wenn wir am nächsten Morgen doch wieder in unseren ‚richtigen' Körpern aufwachen würden, wäre sie ruhiger, wenn es so wäre. Anschließend fragte sie mich nach dem Verhütungsschutz für meinen Körper als Ingrid. Da konnte ich nur lachen und erklären, dass es in der ...
    ... erzkonservativen Region eh schon schwierig sei in dieser Hinsicht und bei unseren Eltern partout unmöglich -- selbst das Wort Kondom sei verpönt und der echte Artikel erst recht.
    
    Dann gab sie mir den Rat, Lucia anzusprechen und so zu tun, als ob ich durch einen Kopfstoß eine partielle Amnesie hätte und sie sobald als möglich zu treffen. Dazu sollte ich auf der Arbeit anrufen und mich krankmelden, bis ich mit Lucia ausführlich gesprochen hatte. Es sei nötig, wenigstens zu wissen, mit wem ich dort als Iris arbeiten würde und wie diese Personen aussahen.
    
    Ich gab ihr umgekehrt die Empfehlung, meine stämmige Freundin Ulrike einfach reden zu lassen und ihr in der Schule zu folgen. Fotos von Ulrike und meinen Eltern hätte sie ja gesehen. Dazu eine Ermunterung, Ulrike über unsere Eltern sprechen zu lassen. So würde Iris alles Wesentliche leicht erfahren.
    
    Danach erfasste mich die Panik, aber auch ein Hochgefühl. Die Panik, weil ich irgendwie die Arbeit von Iris bewältigen musste, was mir ziemlich schwer vorkam, selbst mit der Hilfe von Lucia. Das Hochgefühl, weil ich den Führerschein von Iris hatte und das schicke Cabrio fahren durfte sowie im Minirock in die angesagten Discos gehen konnte, wobei es egal war, wann ich nach Hause kam oder was ich mir anzog, weil keine Eltern zum Kontrollieren da waren!
    
    Minirock -- das war das Stichwort. Ich musste mich anziehen. Ich konnte ja nicht im Nachthemd aus der Wohnung gehen, um mir Müsli, Joghurt und Tee zu holen. Dabei brauchte ich unbedingt ...
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