1. Thao 23


    Datum: 06.05.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... war scheinbar nicht besonders interessiert daran. Es gibt nicht viele gute Dominas, dafür aber mehr als genug durchschnittliche und auch eine Menge schlechte."
    
    Er blickte zu ihr hoch und sah sie erwartungsvoll an.
    
    „Weiß Ihr Partner, was Sie hier machen?"
    
    Thao starrte ihn mit offenem Mund an.
    
    „Woher weißt du ..."
    
    „Intuition, Erfahrung? Ich glaube, das ist eine Gefühlssache bei mir. Die Dominas, die in Beziehungen sind, wirken ausgeglichener, interessierter und auch fantasievoller als diejenigen, die allein leben. Das muss nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen, ist vielmehr eine reine Theorie meinerseits."
    
    Die Domina begann auf beinahe kindliche Art und Weise mit ihrem Hocker herum zu schaukeln.
    
    „Und sie? War sie Single?"
    
    Er schüttelte nochmals den Kopf.
    
    „Nein! Sie hat mich aber bis zum Schluss darüber im Unklaren gelassen."
    
    Die Frau in der schwarzen Gummihaut blickte mitfühlend auf den am Boden sitzenden Mann hinunter.
    
    „Du leidest ja immer noch. Die versteht ihr Handwerk echt."
    
    Eine absurde Feststellung, ob derer er lachen musste.
    
    „Sie war die Beste, die ich jemals getroffen habe."
    
    „Na danke!"
    
    Gregor konnte sich des Gefühls nicht erwehren, diese Frau vor ihm wirkte in vielem naiv und geradezu kindlich auf ihn.
    
    „Auf einer Skala von 0 bis 10 ... wo hätte sie gestanden?"
    
    Der Mann am Boden antwortete unverzüglich, ohne auch nur einen kleinen Moment nachdenken zu müssen.
    
    „9,5."
    
    „Bestimmt, weil du sie geliebt hast, ...
    ... oder?"
    
    „Nein! Weil sie einfach besonders war in ihrer Art. Sie quälte und demütigte mit viel Fantasie, erschuf Bilder in meinem Kopf, verdrängte auf der anderen Seite all das Alltägliche, das mich belastete. Ich fühlte mich frei und geborgen bei ihr. Obwohl sie mir oft sehr wehgetan hat und mich in ihren Fesseln gefangen hielt. Bei ihr blieb der Reiz immer konstant, egal, wie oft ich auch bei ihr gewesen bin. Sie war wie eine Droge für mich."
    
    „Die würde ich echt gern mal kennenlernen. Wo arbeitet sie denn?"
    
    Gregor lächelte zu ihr hoch.
    
    „Sie lässt nur noch arbeiten, unterhält ein großes Studio, in dem auch viel von meinem Geld steckt."
    
    „Scheint ne clevere Kollegin zu sein. Aber jetzt mal Tacheles! Was hätten Bea und ich für ne Note bei dir bekommen?"
    
    „Eine gute sieben. Sie sind auf dem richtigen Weg, aber nicht alles ist stimmig an eurer Domina."
    
    „Das liegt nur daran, weil Bea nicht zum Einsatz gekommen ist. Selbst schuld!"
    
    Sie stieß mit ihrer Faust gegen seine Schulter, dann lachten beide gleichzeitig los.
    
    „Egal. Ich kann damit leben. Bist gar nicht so verkehrt, Gregor."
    
    Thao und ihr Sklave mochten sich und unterhielten sich nahezu eine volle Stunde. Sie erzählte ihm sogar von Karl, von dessen Absicht, nach Hamburg zu gehen und wie schwer es ihr fiel, all das hier aufzugeben. Er fühlte den Kampf in der jungen Frau und ihre Unfähigkeit, sich zu entscheiden.
    
    „Ich glaube, ihr braucht ihn. Allein schon als Gegengewicht zu all dem hier. Gebt ihn nicht ...