Weeslower Chroniken VII - 2003 Alexandra auf Kreta - Kapitel 4 - Der Unfall
Datum: 25.02.2022,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: nudin
... Und der Wagen stürzte. Stürzte den Abhang herunter. Überschlug sich einmal, zweimal, durchbrach eine Böschung und rutschte dann vorwärts steil weiter, bis er auf dem Weg, der dort unten wieder entlangführte, aufschlug und in einer riesigen Staub- und Geröllwolke zum Stehen kam.
Alexandra hatte all das vor Schreck erstarrt beobachten können, denn schon beim ersten Kippen war sie auf der offenen Beifahrerseite herausgeschleudert worden und saß nun oben auf dem Weg und sah hinab.
„Michael!!“
Sie sprang auf. Den direkten Weg, den der Wagen genommen hatte, konnte sie nicht nehmen, also lief sie die Straße entlang, etwa achtzig Meter, dann die Serpentine, dann weitere achtzig Meter, alles barfuß auf dem Schotter, doch das spürte sie in diesem Moment nicht. Atemlos erreichte sie den Wagen. Michael saß noch auf seinem Sitz, ein Wunder, da er wie sie auch nicht angeschnallt war. Sie klettere auf den Beifahrersitz. Er blutete am Kopf, an den Oberschenkeln, an beiden Händen. „Michael!“ Er stöhnte. „Gott sei Dank, Du lebst!“
Michael öffnete die Augen, bewegte seine Arme, rieb sich das Gesicht. Dann sah sie, wie er versuchte, seine Beine zu bewegen und das Gesicht vor Schmerz verzog. „Da stimmt was nicht.“ sagte er leise. „Da ist was gebrochen.“
Alexandra kam um den Wagen herum auf seine Seite. „Kannst Du aussteigen?“ Sie stützte ihn, er holte tief Luft, dann verlagerte er das Gewicht auf sie. „Langsam!“ quetschte er zwischen den Lippen hervor. Sie hob ihn mit heraus, er ...
... half, indem er sich am Metallgestell über ihm festhielt. Dann ließ er sich langsam in den Staub der Straße fallen. Sein rechter Fuß stand seltsam reglos vom Bein ab. Er fühlte vorsichtig mit der Hand hin. „Der ist hinüber.“
„Und sonst? Dein Kopf?“
Nun fühlte er dort. „Nein, das ist nichts. Nichts Schlimmes.“ Er besah sich seinen Oberschenkel. „Das ist nur der Schaltknüppel gewesen, das geht auch. Aber die Hände…“
Die Hände sahen übel aus. Michael musste sich wohl am Überrollbügel festgeklammert haben und dadurch jeden Aufprall beim Überschlag mit den Fingern mitgenommen haben. Er bewegte die Finger. „Tut höllisch weh, aber gebrochen ist da nichts.“ stellte er fest.
Nach dem allerersten Schreck sah sich Alexandra nun erstmals um. „Wo sind wir hier? Du musst zu einem Arzt, ins Krankenhaus!“
„Der Wagen ist hinüber.“ stellte er fest und deutete auf das Vorderrad, das in einem abgeknickten Winkel abstand. „Vermutlich der Aufprall hier unten.“
Alexandra erblickte am Hang eine ihrer Wasserflaschen, holte sie und reichte sie Michael.
„Ist Dir was passiert?“ fragte er, nahm einen Schluck und reichte sie ihr zurück..
„Nein. Zum Glück nicht.- Ich werde Hilfe holen.“
„Warte! Siehst Du irgendwo mein Handy?“
Sie schaute sich um und wies dann auf den Hang. „Nein. Bestimmt irgendwo da oben.“
„Egal. Da unten ist gleich der Fluss. Schau zuerst, ob da nicht irgendjemand ist. Manchmal kommen Touristen dahin.“ Leiser wiederholte er: „Manchmal.“
„Okay, ich gehe ...