Weeslower Chroniken VII - 2003 Alexandra auf Kreta - Kapitel 4 - Der Unfall
Datum: 25.02.2022,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: nudin
... mal mein Kleid suchen.“ Dann wies sie an sich herab. „Aber ich habe keine Schuhe mit…“
„Nimm meine. Ich muss sowieso dringend mit dem Fuß da raus, das schwillt mächtig an.“
Ganz vorsichtig löste sie ihm das Schuhband, öffnete seine Turnschuhe soweit es ging und zog sie ihm langsam aus. Er stöhnte auf. Den anderen hatte sie vom gesunden Fuß schneller ausgezogen. Sie probierte sie an. Größe 44, statt 40, wie ihre. Aber immerhin.
„Wenn Du am Wasserfall bist und da niemand ist, dann folge dem Bach abwärts. Wenn da Leute sind, dann Wanderer, die zum Fall hochwandern. Denen könntest Du entgegen kommen. Wenn Du niemanden triffst, dann kommt irgendwann so ein Plateau, das erkennst Du, weil dort ein Pfad lang läuft, der hier auf diese Bergseite hinauf führt. Dort kommst Du auf die Straße, von der wir oben abgebogen sind. Und die müsstest Du dann herunterlaufen, bis du jemanden triffst. Notfalls bis zum Dorf.
„Wie weit ist das?“
Er atmete durch, um seine Antwort zu verzögern. „So zehn, zwölf Kilometer.“
Sie wiederholte leise und gedehnt: „Zehn, zwölf…. scheiße…“
„Nimm viel Wasser mit. Am besten, Du füllst am Fluss die Flasche auf. Das kann man trinken.“
„Ich suche mal mein Kleid.“
„Und mein Handy!“ fiel ihm ein.
Sie stieg den Hang ein Stück hinauf, dort wo der Wagen herunter gekommen war. Sie fand nichts. Auch nicht seine Hose. Als sie weiter klettern wollte, rutschte sie immer wieder ab. Sie gab auf und versuchte den umgekehrten Weg, lief die Straße ...
... wieder hoch. Doch auch dort war nichts vom Kleid zu sehen. Aber sie erspähte sein Handy. Sie wagte sich einen Meter weit hinunter, drohte aber sofort herabzurutschen. Gerade eben konnte sie es erreichen, an sich nehmen, da rutschte sie erneut ein Stückchen weiter. Mit Mühe erklomm sie wieder den Weg. Kein Empfang. Und ihr eigenes Handy hatte sie nicht mit. Nichts hatte sie an diesem Tag mitgenommen, nicht mal Geld, nicht mal Schuhe, sich ganz auf ihn verlassen. Sie schaute nochmal den steilen Hang mit den abgerissenen Sträuchern und Büschen herab. Wenn sie sich nun auch verletzte, dann hätten sie ein noch viel größeres Problem. Also gab sie es ganz auf und kehrte zu ihm zurück. Sie hielt das Handy hoch und rief schon von weitem: „Kein Empfang.“ Sie stand nackt vor ihm. „Und auch kein Kleid, keine Hose, nichts. Scheint alles irgendwo da oben in dem Gebüsch zu liegen. Aber da komme ich nicht hin.“
„Sorry.“ sagte er kleinlaut. „Dann musst Du wohl so los.“
„Das befürchte ich auch…“ Sie zuckte mit den Schultern. „Hilft ja nun auch nichts. Vielleicht finde ich ja unterwegs eine alte Decke in einem Ziegenstall… - So, los, ich helfe Dir, Dich in den Schatten zu setzen, komm!“ Sie half ihm auf. Gestützt von ihr humpelte er über den Weg zum Hang. Ein Eukalyptos–Baum war durch den Sturz abgebrochen und bot ein wenig Schatten. Sie kam noch einmal zum Jeep zurück, holte beide Fußraum-Matten vor und legte sie neben dem Baumstamm ab. Er konnte sich darauf mit dem Rücken an den Stamm ...