1. Ein Studentenleben in den 80ern 02


    Datum: 18.03.2022, Kategorien: Selbstbefriedigung / Spielzeug Autor: bykleinaberfein

    Christoph war wie vom Donner gerührt. Größer konnten die Gegensätze nicht sein. Erst diese wunderbare Nacht, seine erste „richtige" Nacht mit einer Frau, und dann Gabis Verschwinden und der Zettel, dessen Inhalt man im besten Fall mysteriös nennen konnte.
    
    Eigentlich hätte er sich am liebsten wieder umgedreht, um weiterzuschlafen. In der Hoffnung, dass sich alle Probleme im Schlaf lösen. Das ging aber nicht. In einer halben Stunde war eine Vorlesung, die er nicht versäumen durfte. Nach kurzer Katzenwäsche und ohne Frühstück machte er sich auf den Weg in die Uni und erreichte den Hörsaal gerade noch rechtzeitig.
    
    So richtig gelohnt hatte sich die Blitzaktion nicht. So gut der Professor und so wichtig der Stoff war, Christoph war mit seinen Gedanken ganz woanders. Für ihn gab es nur Gabi, Gabi, Gabi und das Rätsel um ihren überstürzten Aufbruch. So gesehen war er sehr froh, als die Vorlesung vorbei war und er Gelegenheit hatte, in der Cafeteria sein Koffeindefizit zu bekämpfen. Der Kaffee war zwar nicht brillant, als Wachmacher taugte er aber allemal.
    
    Ansonsten erging es ihm in der Cafeteria nicht anders als im Hörsaal. Immer wieder zermarterte er sich das Hirn über die Frage, was denn um Himmels willen bei Gabi innerhalb weniger Stunden diesen kompletten Sinneswandel ausgelöst hatte. Entsprechend trübsinnig starrte er in seine Kaffeetasse, als ihn eine freundliche Stimme mit schwäbischem Akzent fragte: „Ist hier noch frei? Darf ich mich zu Dir setzen?".
    
    Nein, es ...
    ... war nicht Gabi. Das wäre zu schön gewesen. Es handelte sich vielmehr um Claudia, ihr „alter ego". Tatsächlich war das eine der seltenen Situationen, in der die eine ohne die andere zu sehen war.
    
    Christoph blickte kurz hoch, lächelte etwas gequält und sagte nur: „Klar."
    
    „Na, Dich hat es ja ganz schön erwischt, so wie Du schaust. Ich habe Dich schon im Hörsaal beobachtet. Dann habe ich beschlossen, mal ein bisschen mit Dir zu quatschen. Ich muss aber gleich sagen, allzu viel kann ich Dir auch nicht erzählen. Das muss sie schon selber machen."
    
    „Dann schieß mal los".
    
    „Also ich fange mal damit an, dass Du nicht der einzige bist, den es erwischt hat. Bei Gabi geht das schon seit ein paar Wochen. Wenn wir über Kommilitonen gesprochen haben, kamst zuletzt immer nur Du vor: ‚Ach, der Christoph, der ist so süß. Mit dem würde ich gerne mal länger quatschen. Nur quatschen, keine Sorge.' Ich habe ihr immer wieder gesagt, sie solle sich und vor allem Dich nicht unglücklich machen und die Finger von Dir lassen. Aber sie wollte nicht hören. Heute früh, bevor sie losgefahren ist, hat sie mir gesagt, dass ich absolut recht hatte und sie die dümmste Kuh von allen dummen Kühen ist. Also immer dann, wenn sie mal kurz mit dem Heulen aufgehört hat. Nur gut, dass sie mit dem Zug nach Stuttgart gefahren ist und nicht mit dem Auto. Da hätte man echt Angst haben müssen."
    
    „Aber warum denn um Himmels willen? Ich hab' überhaupt keine Ahnung, was eigentlich los ist. Gestern Nacht war noch ...
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