1. Ein Studentenleben in den 80ern 02


    Datum: 18.03.2022, Kategorien: Selbstbefriedigung / Spielzeug Autor: bykleinaberfein

    ... ging er am Samstagvormittag in die Bibliothek, um den Stoff der quasi versäumten Vorlesung von Freitag nachzuarbeiten. Samstagabend war Kino angesagt. Am Sonntag unternahm er einen langen Spaziergang und las danach einen spannenden Krimi, um wieder etwas auf andere Gedanken zu kommen. Montag, Dienstag und Mittwoch waren ohnedies voll mit Vorlesungen, Übungen und anderen festgesetzten Terminen. Dadurch gelang es Christoph, die Wartezeit bis zu Gabis Rückkehr halbwegs unbeschadet zu überstehen.
    
    Als er dann am Donnerstagmorgen zum Eingang des Wohnheims marschierte, um die von ihm abonnierte Zeitung aus seinem Briefkasten zu ziehen, fand er neben der Zeitung noch einen unfrankierten Briefumschlag vor, auf dem vorne als Adressat nur sein Name und hinten als Absender „Gabi" stand. Sie schrieb: „Lieber Christoph, sei bitte nicht böse, dass ich mich erst heute bei Dir melde! Ich brauchte aber die Zeit zuhause dringend, um eine Lösung für mein Problem zu finden. Es tut mit unendlich leid, dass ich Dich in diese Situation gebracht habe. Ich würde Dir gerne alles erklären. Können wir uns heute um zwei nach der Vorlesung unter der Eisenbahnbrücke treffen?"
    
    Christoph fand den Brief zwar sehr warmherzig, aber irgendwie auch final. Nicht zuletzt dank des Gesprächs mit Claudia nahm er sich vor, sich keine Hoffnungen auf einen guten Ausgang zu machen und das Gespräch am Nachmittag mit Anstand über die Bühne zu bringen. Das war am Anfang gar nicht so leicht. Denn die Gabi, die er zur ...
    ... verabredetem Zeit am Fluss traf, hatte nur noch geringe Ähnlichkeit mit dem Mädchen, in das er sich vor einer Woche unsterblich verliebt hatte. Blass sah sie aus und unendlich traurig. Er war von ihrem Anblick so geschockt, dass er das Mädchen erst mal in den Arm nehmen musste. Damit ergriff er zu Beginn des Gesprächs die Initiative -- eine Rolle, die eigentlich Gabi hätte übernehmen müssen. Die sah ihn, nachdem sie sich aus der Umarmung gelöst hatte, ganz vorsichtig, fast scheu an und fragte sehr leise: „Bist Du sehr sauer auf mich?"
    
    „Sauer ist nicht das richtige Wort. „Enttäuscht" trifft es eher. Die Nacht mit Dir war so schön. Und dann bist Du plötzlich weg. Das hat mich schon ziemlich umgeworfen."
    
    „Natürlich. Ach Christoph, es tut mir einfach nur schrecklich leid. Ich hätte eigentlich schon gar nicht zu der Erstsemesterfete gehen sollen. Zumindest hätte ich Dich nicht zum Tanzen auffordern dürfen. Und auf gar keinen Fall hätte ich mit Dir mitgehen dürfen. Claudia hat mich ja wirklich gewarnt gehabt. Aber ich dumme Kuh habe nicht auf sie gehört. Ich habe gedacht, ich habe alles im Griff. Bisschen quatschen, kleiner Flirt, bisschen tanzen, bisschen knutschen -- und dann tschüss. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass Du bei mir alle Kerzen gleichzeitig anzünden würdest und... Entschuldige, aber es ist einfach nur zum Heulen!" Sprach's und brach dann so in Tränen aus, dass Christoph gar nicht anders konnte, als sie zum zweiten Mal in den Arm zu nehmen.
    
    „Wenigstens habe ...
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