Die Verkündigung
Datum: 18.06.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byRomeoReloaded
... noch mehr so Tricks auf Lager?"
„Keine, die uns weiterbringen."
Sie rutschte richtig auf die Matratze, lehnte sich an die Wand. Saß einfach nur da. Lange. Wirklich lange. Ein ums andere Mal schüttelte Maria den Kopf, sagte: „So ne Kacke." Bis sie schließlich neben sich auf die Matratze klopfte. „Setz dich her."
„Warum?" Der Engel war vorsichtig.
„Weil ich ne Schulter zum Anlehnen brauche, darum."
Sie saßen nebeneinander, Maria bettete ihren Kopf an den Hals des Engels. Wegen seiner Flügel lehnte der Engel nicht richtig mit den Schultern an der Wand, deshalb war es eigentlich unbequem, sich so schräg an ihn zu lehnen. Aber auf jeden Fall war es besser als alleine vor sich hin zu heulen. Der Engel roch angenehm, irgendwie nach Kräutern, und er konnte still sitzen und die Klappe halten, das war schon mal was. Langsam normalisierte sich Marias Herzschlag. Sie wollte doch bloß hier raus und zur Schule, war das denn echt zu viel verlangt?
Irgendwann fühlte sich ihr Hals ganz steif an. Kein Wunder bei der verdrehten Körperhaltung. Sie gab sich einen Ruck, kletterte rittlings auf Gabriels Beine, schlang die Arme um ihn und versteckte ihr Gesicht in seiner Halsbeuge.
„Was machst du da?", fragte der Engel überrascht.
Sie benahm sich wie ein kleines Kind, das auf den Arm genommen werden wollte, schon klar. Aber es fühlte sich gut an und beruhigte sie.
„Ich vertraue dir, Gabriel", sagte sie leise und meinte es auch so.
Sie konnte seinen Herzschlag spüren, ...
... so fest drückte sie sich an ihn. Sie hätte ihn gern gefragt, ob er ihr Schutzengel werden könne. Dann hätte sie sich wohler gefühlt in dieser beschissenen Welt, und vielleicht würde er sich dann auch in Zukunft umarmen lassen.
Maria vergaß, dass Gabriel sie genauso deutlich spürte wie sie ihn. Er spürte ihre weiche Wange, spürte den Druck ihrer Brüste und das Gewicht ihres Hinterns. Sie fühlte sich so warm an, so lebendig. Ein Gefühl, wie es ihm in den Äonen seiner Existenz noch nie begegnet war. Und jetzt strichen ihre Hände auch noch sanft über seinen Rücken!
„Äh, könntest du dich etwas anders hinsetzen, das ist sonst unangenehm", fragte der Engel verlegen. Sie rutschte auf seinem Schoß herum, bemerkte etwas unter dem Umhang. Überrascht legte sie eine Hand darauf, die der Engel sofort wegwischte.
„Gabriel, du bist ja'n richtiger Kerl!" rief sie verblüfft.
„Ich bin ein Engel."
„Du hast nen Ständer."
„Das tut nichts zur Sache."
„Oh, doch, das tut es." Dieser verlegene Engel war wirklich süß. Er war groß, schlank und schüchtern. Eigentlich gefiel ihr alles an ihm, gestand sich Maria ein, während sie die obersten Knöpfe ihrer Bluse öffnete.
„Was soll das werden?", fragte der Engel irritiert.
„Jetzt hör mir mal genau zu, Gabriel", umwarb sie ihn, „wenn es denn schon so ist, dass ich hier nie wieder rauskomme, ohne schwanger zu werden, dann will ich es wenigstens richtig tun. Verstehst du? Schlimm genug, dass ich den ganzen Ärger haben werde. Da will ich ...