Total tätowiert aus der Coronablase
Datum: 04.09.2019,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byNicky1985
... herum. Er umarmte mich. Er roch nach Schweiß und Zigarettenrauch.
„Estás segura aquí. No hay enfermedad en la isla."
Er sprach langsam, und ich verstand, dass ich in Sicherheit war und dass es auf der Insel kein Coronavirus gab. Jedenfalls soweit er wusste.
Er ließ mich los und gab mir ein Kleenex, mit dem ich mir die Augen trocknete und die Nase putzte.
Sebastián nahm in aller Ruhe seine Arbeit wieder auf. Am anderen Ende des kleinen Ladens sah ich mir eine kleine Ausstellung mit Fotos von bunten Tattoos an.
„¿Quieres un tatuaje para consolarte?" fragte Sebastián hinter der Theke.
Da ich ihn nicht verstand, formulierte er um:
„Soy tatuador. ¿Quieres un... tattoo?"
„No. No tengo dinero," antwortete ich kopfschüttelnd.
Ich hatte zwar meine Kreditkarten, die auf der Insel aber nutzlos waren. Und noch sehr wenig Bargeld in der Landeswährung, das einzige Zahlungsmittel auf der Insel. Auf keinen Fall genug, um für ein Tattoo zu bezahlen, wenn ich eins gewollt hätte.
„No importa. Es gratis para ti. Para consolarte."
Ach so. Der Typ bot mir ein kostenloses Tattoo an. Um mich zu trösten, weil ich von meinem Freund verlassen worden war. Sehr süß. Als ob ein Tattoo jetzt meine Probleme lösen würde.
Till war sehr gegen Tattoos. Er zitierte seine Mutter, die meinte, dass tätowierte Frauen wie Prostituierte aussähen. Der Meinung war Till offensichtlich auch.
Schaden konnte ein Tattoo ja auch nicht. Ich entschied, dass dies ein guter Zeitpunkt war, um ...
... Tills Idealvorstellungen einer Frau zu trotzen.
„¡Si. Muchas gracias!" sagte ich.
Sebastián stand hinter mir und zeigte auf die Fotos.
„Todos los animales y flores vienen de esta isla," erklärte er. Alle Motive waren von der Insel.
„Quiero eso," sagte ich und deutete auf einen großen, leuchtend orangenen Leguan.
Neben den Fotos zog Sebastián einen Vorhang beiseite:
„Por favor entra en mi salón de tatuajes," sagte er mit einer einladenden Geste.
Hinter dem Vorhang befand sich ein winziges, aber voll ausgestattetes Studio mit einem modernen Tattoo-Stuhl in der Mitte. Alle Wände waren mit Bildern von zufriedenen Kunden und ihren bunten Tattoos bedeckt. Faszinierend.
„¿Ahorita?" fragte ich, nicht darauf vorbereitet, mir jetzt sofort mein allererstes Tattoo stechen zu lassen.
„¿Tienes otros planes?" fragte er zurück.
Ich musste zugeben, dass ich gerade nichts Besseres vor hatte, als meine etwas zu enge abgeschnittene Jeans auszuziehen, mich in Sebastiáns Tattoo-Stuhl zu setzen und mir einen großen, orangefarbenen Leguan auf meinen linken Oberschenkel tätowieren zu lassen. Was ich dann tat.
5. Mein erstes Tattoo
Der Schmerz war intensiv, als Sebastián das Reptil vorsichtig mit seinen großen, aber sanften Händen zeichnete. Und die Kolorierung war sogar noch schmerzhafter.
Aber ich genoss es, mich auf den Schmerz zu konzentrieren, der mich fast vergessen ließ, dass ich am anderen Ende der Welt auf einer winzigen Insel mit Menschen isoliert war, ...