1. Club de Sade (Netzfund)


    Datum: 08.10.2019, Kategorien: BDSM Fetisch Autor: McLandris

    Als sie den Hans-Albers-Platz ¨überquerte wurde sie zum wiederholten Male von
    
    irgendwelchen Typen angesprochen: “ Um 23.00Uhr schon Feierabend? Willst du
    
    nicht noch was einnehmen? Unsere Kragenweite wärst du schon¡‘. Sie versuchte
    
    an ihnen vorbeizuschauen und ging hastig weiter. Die hielten sie tatsächlich für eine
    
    Nutte! Nun ja’, dachte sie, das Kleid ist tatsächlich etwas zu knapp’. Sie konnte
    
    es sich selbst nicht recht erklären, was sie dazu trieb, als Mädchen alleine und bei
    
    Nacht, die Gassen und Sträßchen zwischen Hafen und Reeperbahn, quasi den Hinterhof
    
    des Kiez zu durchstreifen. Denn eigentlich passierten ihr dabei nur Peinlichkeiten:
    
    Männer machten ihr unzweideutige Angebote, die Nutten gifteten sie an,
    
    weil sie glaubten Standplatz’ verteidigen zu müssen, und zu sehen gab es eigentlich
    
    auch nichts. D.h., dass es nichts gäbe, was sie sehen wollte, stimmt eigentlich nicht.
    
    Mittlerweile, z.B., stand sie vor einem Schaufenster, dass ihr schon ein paar Mal aufgefallen
    
    war und dass sie stets in einen seltsam verwirrten Zustand versetzte. Boutique
    
    Justine’ stand an der Scheibe und nebenan hing ein Kneipensc***d der Aufschrift
    
    Club de Sade’. De Sade und der Name einer seiner Figuren, Justine, kannte sie,
    
    auch wenn sie sich nicht daran erinnern konnte woher. Solche’ Bücher hatte sie jedenfalls
    
    noch nie in die Hand genommen. Und was diese Boutique ausstellte! Peitschen,
    
    Ketten, Handschellen, Lederklamotten, Keuschheitsgürtel, ...
    ... ja sogar einen
    
    Pranger - das ganze Sortiment frauenverachtender Perversion. Sie war entsetzt,
    
    dass sowas möglich war. Das war sexistischer Chauvinismus in seiner schlimmsten
    
    Form! Im tiefsten Grund ihrer Seele spürte sie aber auch etwas anderes als
    
    Empörung. Es war eine Art Neugier nach dem Verbotenen. Natürlich gestatte sie
    
    sich nicht, diesen archaischen Gedanken nachzuhängen - obwohl, interessant wär’
    
    es schon, nur mal zum Ausprobieren, sozusagen als persönlich erlebbaren Beweis
    
    der hier zutage tretenden Frauenverachtung, so einen eisernen Keuschheitsgürtel
    
    mal kurz anzulegen! Oder, was für Verbogene, von jeder Emanzipation unbeleckte
    
    Frauen mochten das wohl sein, die es gestatteten, dass man sie diesen Handschellen
    
    fesselte? Schon der Gedanke derart hilflos zu sein, ließ sie erschaudern. Ungläubig
    
    schüttelte sie dann Kopf ¨über ihre eigenen Gedanken und versuchte ihren Puls
    
    wieder zu beruhigen.“ Haben sie was passendes entdeckt¿‘ erklang eine Männliche
    
    Stimme hinter ihr, “ Hier ist auch nachts geöffnet¡‘. Sie erschrak fürchterlich
    
    und schämte sich entsetzlich. Sie fühlte sich bei etwas Verbotenem ertappt. Was
    
    war das eigentlich für ein Kerl; was ging ihn an, welche Schaufenster sie sich anschaute?
    
    “ Ich... ähhh...“, sie ertappte sich dabei, wie sie zu stottern anfing, so hatte sie dieser
    
    Typ ¨überrumpelt. “ Nein, danke, ich wollte nur mal schauen.“
    
    Der Mann stand an der Türe und sah ihr nach, als sie hastig weiterging, ...
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