Die schöne Gärtnerin
Datum: 15.01.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... falsch, wie und ob es anfängt. Das hängt alleine von ihr ab. Ihre Tochter ist erwachsen und eine liebevolle Frau, also behandeln Sie sie auch so und nicht wie ein kleines Kind, das ständig Aufsicht braucht. Vertrauen Sie ihr und ich denke, Sie werden es nicht bereuen."
„Das hast du gemacht?", fragte Heide ungläubig. „Warum hast du denn nie mir etwas gesagt?"
„Weil du mich nie zu Wort hast kommen lassen, Mama, weil du immer alles besser gewusst hast. Du bist die Chefin und ich doch nur das dumme Kind, auf das man immer aufpassen muss. Ich bin nicht einmal dazu gekommen, dir meine Ideen zu unterbreiten, du hast alles immer gleich abgebügelt."
Heide hatte Tränen in den Augen, als sie aufstand und ihre Tochter in die Arme schloß.
„Das tut mir so leid, meine Kleine. Kannst du mir noch einmal verzeihen? Ich verspreche dir, es wird nicht wieder vorkommen."
Jetzt wurde auch Andrea sentimental und weich und beide, Mutter und Tochter, ließen ihren Tränen freien Lauf.
Sven zog sich etwas zurück, um sie nicht zu stören.
* * *
Nachdem sich alle etwas beruhigt hatten, setzten sie sich an den Küchentisch. Andrea kochte Kaffee und Heide blätterte Svens Unterlagen durch. Sie atmete tief durch, schaute ihn an und meinte:
„Gut, ich werde dein Angebot annehmen, denn so habe ich etwas Spielraum und Zeit, die Firma vielleicht zu retten. Ich danke dir sehr herzlich und. . .", sie machte eine Pause und schaute ihre Tochter an, ". . . ich werde euch beiden keine ...
... Stolpersteine in den Weg legen, solange ich nicht feststelle, dass du Andrea weh tust."
Andrea wollte schon aufbrausen, als Sven ihr seine Hand auf den Unterarm legte und den Kopf schüttelte.
„Das ist in Ordnung und ich akzeptiere es, Andrea. Ich verstehe deine Mutter und kann ihr nicht einmal widersprechen. Heide, wenn du meine Hilfe brauchst, dann sage es mir. Ich möchte, dass es dir und Andrea gut geht und dass ihr wegen der Gärtnerei sorgenfrei sein könnt. Aber bitte sage mir, wenn es irgendwo klemmt."
Heide nickte und schaute Sven an.
"Was glaubst du, wie viel werde ich brauchen, um die nächsten Monate über die Runden zu kommen. Und kannst du mir bei der Formulierung für die letzten Mahnungen an einige Kunden helfen?"
"Natürlich helfe ich dir, Heide, ich habe es dir ja angeboten. Wie viel du brauchen wirst, das kann ich dir nicht so einfach sagen. Ich bin kein Betriebswirt und ich habe in meiner kleinen Kanzlei noch keine Mitarbeiter. Rechne es einfach mal grob durch und dann kannst du das, was du brauchst, bei mir abrufen. Wir machen vielleicht eine monatliche Summe, die du dann zur Verfügung hast, wann immer du das Geld brauchst. Oder noch besser, ich richte ein Konto ein, zu dem du Zugang hast und dir immer das abheben kannst, was du brauchst."
Andrea´s Mutter atmete tief durch und machte einen erleichterten Eindruck.
"Vielen Dank, Herr Mortensen, äh, Sven. Das nimmt mir eine große Last von den Schultern. Du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich ...