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Grober Sand 04
Datum: 14.02.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byLoreleyColter
... sehen. Nein ... nein, ich will nicht! Ich werde euch vor die Füße kotzen und ihr werdet ziemlich dumm aussehen. Foltertraining. Pfft ... Lächerlich. Ich liege im Gras und rieche Regen. Ein Gewitter. Zufriedenheit. Grünes Laub. Angst. Ich werde versagen, ich bin die einzige Frau ... Der Hauptfeldwebel schreit mich an. „Schwingen Sie Ihren Arsch über die scheiß Wand!" Ich will eine Zigarette. „Es wird immer jemanden geben, der besser ist als du." Ich kann damit leben. Ein kleines Mädchen kämmt mein Haar. Roya ... Schreie. Sie kommen! Jemand lacht. Es ist ein trockenes, hungriges Lachen. Ich öffne die Augen und sehe mich träge um. Im schläfrigen Nebel erkenne ich, dass der Private weg ist und statt ihm zwei andere Männer in der Wachstube stehen. Sie grinsen mich an. Ich werde aufmerksam. Einer der beiden geht vor dem Gitter in die Hocke und mustert mich. Ich blicke ihm über die Schulter so unbeeindruckt in die Augen, wie es mir in meinen eben erst wachen Zustand möglich ist. „Du bist also die kleine Amazone." Durch die Stäbe streicht er mit dem Zeigefinger über meinen angeketteten Unterarm. Es ist mir nur milde zuwider und versetzt mich doch gleichzeitig in höchste Alarmbereitschaft. „Die Walküre", ätzt der andere. Er begafft mich hämisch. Ich kann regelrecht sehen, wie ihm das Wasser im Mund zusammenläuft. „Chuck hat nicht übertrieben." Ich werde unruhig, halte mich aber unter Kontrolle und komme bewusst langsam auf die Beine, um vorsichtig Abstand vom Gitter zu ...
... nehmen. Dabei bleibe ich in der Hocke, um niemanden zu provozieren. Sie lassen sich auf den zwei Stühlen in der Wachstube nieder und betrachten mich nun schweigend. Mehr und mehr komme ich mir vor wie Beute. Auf dem Servierteller. Und die Raubtiere sitzen geifernd vor dem angerichteten Mahl. ------------------ Mir ist flau im Magen. In der Kantine war ich mir die ganze Zeit der Blicke des Colonels bewusst. Also habe ich mich gelassen gegeben, mit den Kameraden gescherzt und ein paar Brocken Fraß hinuntergewürgt. Mir ist sofort schlecht geworden. Ich brauche eine Pause. Aber die gibt es natürlich nicht. Lagebesprechung. Die Stunden vergehen. Zumindest kommt es mir wie Stunden vor. Ich versuche wirklich, mich auf den Vortrag des Generals zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweifen immer wieder ab. Dieses Gelaber ist so sinnlos. Sie wissen doch eh nichts. Ich kann nur noch an die wenigen Minuten in der Zelle denken, in denen jemand anderes meinen Körper übernommen haben muss. Was ist in mir vorgegangen? Ich war kurz davor ... so kurz davor ... Ich kann es anscheinend nicht einmal jetzt zugeben. Komm schon ... Ja. Ich war kurz davor, mich wirklich an ihr abzureagieren. Ich seufze. Das war schon wieder ein Euphemismus. Selbst mein Hirn will sich nicht dazu durchringen, dem einen Namen zu geben. Ich ... ich wollte sie wirklich f- „Bist du mit deiner Kleinen schon weitergekommen?" Chuck lehnt sich zu mir rüber. Ich verdrehe die Augen. Dass ausgerechnet ...