Grober Sand 04
Datum: 14.02.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byLoreleyColter
... er mir in diesem Moment des inneren Zwiegesprächs zur Rettung kommen muss, ist schon fast peinlich. Aber ich nehme es dankend an. „Keine Ahnung, hat deine Elektrotherapie was zu Tage gefördert?"
Er sieht mich mit großen Augen an, als hätte er keine Ahnung, wovon ich rede. „Hä?"
„Alter, wenn du jemanden mit Handschellen an den Armen unter Strom setzt, dann hinterlässt das Spuren."
Sein verkniffenes Gesicht spricht Bände. Elendes Arschloch.
Ich habe genug von dem Schwachsinn. Mit einem festen Griff ziehe ich Chuck auf die Beine und befördere ihn aus dem Zelt. Ich spüre den Blick des Colonels in meinem Rücken, aber das ist mir egal. Als wir außer Hörweite sind, herrsche ich ihn an: „Du hast sie heute Nacht gefoltert! Was zur Hölle?"
Er grinst nur dämlich. „Ja, und? Das ist unser Auftrag!"
Ich stoße ihn fest gegen die Schulter, so dass er einige Schritte rückwärts taumelt. „Du hast überhaupt keinen Auftrag! Das ist mein Job!"
Chuck spuckt auf den Boden. „Dein Auftrag? Das ich nicht lache! Du schaffst es doch nicht mal, richtig draufzuhauen! Dein Rumgespiele mit dem Gürtel war lächerlich. Du hast keine Eier! Also bleibt es an mir hängen!"
„Es kommt nicht nur auf Gewalt und Schmerz an!" Meine Stimme wird immer lauter. „Wenn sie das ist, was wir glauben, dann erreichst du damit gar nichts! Dann hat sie die gleiche Ausbildung wie unsere Leute und Schläge ...-„
„Ja! Dann bringen Schläge gar nichts! Deswegen weißt du ganz genau, was du tun musst! Aber du ...
... bist zu weich!"
Meine Faust ballt sich ohne mein Zutun. Ich brauche einen Auslass für meine Frustration und mein Freund kommt mir gerade recht. „Du bist einfach nur krank im Kopf und hast dicke Eier! Das ist alles worum es dir geht!"
„Das ist aber genau das, was dich ans Ziel bringen wird! Sobald du sie rannimmst, wird sie reden!"
In meinem Kopf breitet sich der Hass aus. Niemand hat das Recht, einer Frau das anzutun, wovon er spricht. Niemand ... Ich ...Ich war kurz davor. Und das ist die Schuld des Colonels. Das ist Chucks Schuld ... Sie wollen ...
Irgendetwas in mir bricht und ich gehe auf ihn los.
Er fängt meinen vorhersehbaren Schlag ab und will mir mit gestrecktem Bein in die Seite treten, aber ich pariere gerade noch mit dem Unterarm. Dafür landet Sekunden später seine Faust auf meinem Kiefer.
Er geht wieder auf Abstand. „Du bist so ein Schwächling! Sie hängt da, nackt, du musst ihn einfach nur reinstecken!"
Ich schüttle den Kopf. Ich kann nicht ... Ich muss ... „Halt einfach die Fresse!"
Er grinst breit. „Du weißt doch, dass du es willst. Du musst nur den einen Schritt machen. Du musst nur die scheiß Moral abwerfen ..." Er tänzelt vor mir hin und her, weil ihm klar ist, dass ich ihm jeden Augenblick ins Gesicht springen werde. Dieses kleine Aas. Er will alles sabotieren, was mir heilig ist.
Plötzlich tritt er in den Sand und die Körnchen spritzen mir ins Gesicht.
Mein blinder Schlag trifft ihn am Hals und er sackt zu Boden. Mit einem Satz ...