1. Weihnachtslust 10


    Datum: 13.06.2020, Kategorien: BDSM Autor: byChinaSorrow

    ... in seiner Verantwortung und damit musste er erst einmal klarkommen.
    
    Bei so ziemlich jeder bisherigen Gelegenheit hatte er sich immer als ‚Opfer' der Umstände sehen können. Er war manipuliert und verführt worden, hatte aus Unerfahrenheit leichtsinnige Zusagen gemacht. Ein begeistertes Opfer, klar, spätestens sobald er vor vollendeten Tatsachen gestanden hatte. Selbst in die Szene mit Borgar und Kati war er nur irgendwie hineingerutscht und hatte schlicht die Gelegenheit genutzt, um das Heft in die Hand zu nehmen. Es wog schwer.
    
    Für das, was heute geschah, gab es keine Ausreden mehr. Er war der aktive Partner, hatte die Entscheidungen getroffen und trieb die Dinge voran. Der unschuldige Junge war verschwunden und aus seinem Schatten trat ein Mann, der seine wildesten Gelüste wahrmachen wollte und mit den Folgen würde leben müssen. Ein Mann, der im Expresstempo lernte, dass die dominante Rolle mehr erforderte, als den Willen, eine Peitsche über den Hintern seiner Geliebten zu ziehen. Die Psychologie war die deutlich kompliziertere Zutat in der Mischung.
    
    Tom stellte die leere Tasse ab und stand auf. Die anderen Personen im Salon, der Diener, der unauffällig sein dreckiges Geschirr wegräumte, seine gesamte Umgebung wirkte auf einmal seltsam traumhaft. War er tatsächlich hier? Wer war er überhaupt?
    
    Sein Blick fiel auf Gustav, der auf der anderen Seite des Raumes mit den baumelnden Eiern eines Mannes spielte, der nackt vor ihm auf allen Vieren war. Gustavs ...
    ... verschwörerischen Grinsen, das er Tom zuwarf, während seine zudrückende Hand dem Sklaven einen dumpfen Schrei entlockte, wirkte nicht wirklich beruhigend.
    
    An einem anderen Tisch saß Amalia mit zwei anderen Frauen und schien die Vor- und Nachteile von verschiedenen Ruten und Gerten zu erklären, die vor ihnen auf dem niedrigen Tisch lagen.
    
    Wäre es besser, sich Gustav oder Amalia zu überlassen, um danach ganz in der Rolle als Lilianes Sklave aufzugehen? Einfacher sicherlich. Die Leichtigkeit der Verantwortungslosigkeit schien die Schwierigkeiten des Gehorsams beinahe zu übertreffen. Beinahe. Einfach war für Anfänger. Tom hatte noch nie den leichtesten Weg gesucht und würde es auch hierbei nicht tun. Er würde sich bedingungslos Lilianes Willen unterwerfen, aber er würde auch lernen, hart für sie zu sein. Ihr nicht nur körperlich, sondern auch emotional die süßen Qualen zu geben, die ihre Lust ins Unermessliche steigerten. Er wollte darin genauso gut werden, wie sie. Warum sollte er ihr die Seite der Lust verwehren, die er selbst so sehr genoss? So wie sie auch. Wieso war das alles so schwer?
    
    Tom war so tief in Gedanken versunken, dass Sophie und Carlos im Spielzimmer vermutlich an Altersschwäche gestorben wären, während sie auf ihn warteten, wenn nicht plötzlich eine riesige Pranke auf seine Schulter geschlagen und ihn beinahe umgeworfen hätte.
    
    „Du siehst so weggetreten aus, als hätten wir gestern Nacht doch zusammen gesoffen. Oder erinnere ich mich nur nicht mehr daran?" Borgars ...
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