Weihnachten - 01. Advent
Datum: 01.08.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: byPhlegeton
... fast jeden Winkel. Sie hatte Walter eine Zeit lang zugeschaut, unschlüssig, was sie sagen oder machen sollte. Walter hatte stoisch vor sich hin geschwiegen und sich auf seine Bildschirme konzentriert. Glücklicherweise war seine Nichte aufgetaucht und hatte sich ihrer angenommen.
Die Systeme machten fast die ganze Arbeit, hatte Steffi ihr erzählt, während sie Christina durch das Einkaufszentrum führte. Ein Einbruch war höchst unwahrscheinlich. Ein Schließsystem sicherte alle Eingänge und Geschäfte, und überall waren Kameras montiert. Selbst wenn ein Dieb es schaffen würde einzudringen, musste er damit rechnen, dass der Einbruch aufgezeichnet würde. Es gab kaum tote Winkel, und die Polizei hätte leichtes Spiel.
Steffis Stolz auf das System war kaum zu übersehen. Scheinbar hatte sie geholfen, die Anlage zu planen. Sie studierte Informatik, arbeitete aber schon lange in dem Einkaufszentrum. Ihr Onkel hatte ihr den ersten Job besorgt, zunächst wie er im Wachdienst, genau wie jetzt Christina. Dann war das Alarmsystem installiert worden, und sie hatte ihre Chance genutzt. Jetzt machte sie die Wartung, und ihre Schicht war frei.
Christina betrachtete Steffi halb amüsiert, halb mitleidig. Ihre Begeisterung für Technik im Allgemeinen und Informatik im Besonderen war unverkennbar. Entsprechend sah sie aus, ein unscheinbarer, dickbebrillter Nerd von einem Mädchen. Umgekehrt musterte Steffi sie mit kaum verhohlener Bewunderung. Christina ignorierte es. Ein lesbischer Fan fehlte ...
... ihr gerade noch.
Steffi schien es nicht zu merken. Sie plauderte munter drauflos, zeigte ihr die Kameras, erklärte Sichtfeld und Funktion. Christina verstand nicht viel von dem technischen Blabla, außer, dass das Center völlig sicher und ihr Job im Wesentlichen überflüssig war. Ihre Anstellung verdankte sie wohl im Wesentlichen der Versicherung, die darauf bestanden hatte, dass jederzeit menschliches Wachpersonal anwesend war. Sie musste nichts weiter machen, als von acht Uhr abends bis 10 Uhr in der Frühe im Überwachungsraum zu sitzen. Gewöhnlich war um kurz nach neun schon keiner mehr vor Ort. Dann ging sie einmal durch das Haus und prüfte alle Türen. Die Chipkarte, die Walter ihr mürrisch überlassen hatte, öffnete jedes Schloss, führte Steffi aus. Christina hob den Kopf. Ein Hauch des Rasierwassers, das Paul im Vorstellungsgespräch getragen hatte, kitzelte ihre Nase.
„Ich komm damit in Pauls Büro?" Sie deutete auf die unauffällige, weiße Stahltür neben sich, die Pauls Büros vor Unerwünschten schützte. Steffi lachte nur. Sie zeigte auf ein Zahlenfeld, gleich neben dem Eingang.
„Paul ist ein netter Kerl. Er kennt beinahe alle hier und duzt sich auch mit jedem. Aber wenn er arbeitet, arbeitet er. Er hasst es, wenn ihn jemand stört. Da kommst du nur mit Code hinein, und den kennt wirklich keiner." Steffi grinste abfällig. „Noch nicht mal seine Frau."
Christina hatte sich bereits beim Vorstellungsgespräch über den schmucklosen Raum gewundert, der Pauls kleines Reich ...