1. Die Mitte des Universums Ch. 019


    Datum: 21.12.2020, Kategorien: Erstes Mal Autor: byBenGarland

    19. Kapitel -- Treiben und Treiben Lassen
    
    Die letzten drei Treffen bei Nguyet zu Hause waren allesamt ruhig, entspannt, fast schon gemütlich gewesen, aber dennoch beschwingt und heiter. Trotz allem Trallala mit ihren Eltern hatten wir unvergesslich schöne, sinnliche Stunden erlebt. Nun war Tuyets Semester in Hue zu Ende, und sie war für den Sommer wieder in der Stadt. Am letzten Montag im Juni schrieb sie mir, dass wir uns am nächsten Tag beim Mittagessen mit den anderen sehen würden. Sie hatte offenbar alles schon eingerührt, und so wollte ich nicht, dass wir die Pläne noch mal umschreiben. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir danach in ein Hotel gehen würden, um unser Wiedersehen gebührend zu feiern.
    
    Am nächsten Tag waren an die zehn junge Leute da, unter ihnen mehrere meiner ehemaligen Schüler. Sie erzählten von ihrem ersten Jahr an der Uni während ich mich umsah, wie sie sich gemacht hatten. Ich war überrascht, Phuong unter den anderen zu sehen. Sie hatte anfangs der 12. Kasse aufgehört, an unserer Schule Unterricht zu nehmen, und ich hatte sie aus den Augen verloren. Phuong hatte einen schönen Körper—und war noch etwas fraulicher geworden—aber ihr Gesicht war nach wie vor etwas platt und eher nichtssagend. Immerhin trug sie ihr Haar mit Stirnfransen und Pferdeschwanz, was mir, wie gesagt, so ziemlich bei jeder Frau gefiel. Sie war recht strebsam und eher ruhig, aber heute trug sie immerhin schon mal einen Minirock.
    
    Ein junger Mann, Vu, hatte auch zwei, drei ...
    ... Jahre lang mit mir Unterricht gehabt. Ich mochte ihn schon immer. Er hatte ziemlich dunkle Haut, und seine scharf geschnittenen Gesichtszüge waren äußerst ansehnlich. Er wohnte in er Nähe des Bahnhofs in bescheidenen Verhältnisse, wie ich wusste. Er war selbstbewusst, ohne des leisesten Anflug von Arroganz. Er schien unheimlich fit, wohl, weil er immer Fahrrad fuhr. Vielleicht konnte er sich einfach kein Motorrad leisten. Aus diesem Grund waren wohl auch seine Pläne, im Ausland zu studieren, gescheitert. Aber er wirkte froh und heiter und hatte einen Studienplatz an einer recht angesehenen Uni in Saigon.
    
    Da nicht alle wussten, dass Tuyet und ich schon ein Jahr lang eine Affäre hatten, interagierten wir nicht anders als mit den anderen. Mittlerweile waren alle, die hier versammelt waren, wohl mindestens 18 oder eher 19, aber Affären zwischen Männern mittleren Alters und Teenagern waren ja eher nicht die Norm, um es vorsichtig auszudrücken, und ich wollte natürlich nicht, dass das Ganze in unserer Kleinstadt unnötig publik wurde. Wir aßen und tranken heiter und kamen irgendwie aufs Thema ‚Baden und Schwimmen'. Alles waren sich einig, dass das Leben in Saigon, wo die meisten studierten, schlauchte—gerade, wenn man nicht einfach mal einen Tag am Strand ausspannen konnte, wie wir hier in unserer Stadt.
    
    Phuong und ich hatten noch kein Wort gewechselt. Sie war ohnehin schüchtern, aber heute wirkte sie irgendwie obendrein nervös. Aber dann nahm sie doch ihren Mut zusammen und ...
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