1. Die Adjutantin 01


    Datum: 01.04.2021, Kategorien: Schwule Autor: byGesa

    ... Sachen packte ich eilig ein, so wie der Oberst es verlangt hatte.
    
    Jetzt noch zur Straße, in der sich die Wohnung von dem Freund von Oberst Popow befand. Das fand ich schnell genug. Klingeln -- und schon bat der Oberst mich hinein. Er musterte mich kritisch. Natürlich war ich mir bewusst, dass es nicht perfekt war. Er schien aber halbwegs zufrieden zu sein. Dann kam der Hammer, als er ankündigte, dass ich zumindest für sechs Monate als Mandy leben müsse -- und dann auch noch als seine Adjutantin! Hatte er sie noch alle?
    
    „Herr Oberst, bei allem Respekt, aber das geht doch nicht! Wie soll ich das denn durchhalten? Ich kann eine solche Rolle vielleicht eine Woche lang spielen, aber irgendwann wird es schwierig. Im Wohnheim gibt es doch nur junge Frauen. Die werden mit mir reden wollen. Irgendwann wird herauskommen, dass ich noch nie eingekauft habe oder die Regeln in der FDJ kenne oder, oder ... Oder jemand will mit mir zum Schwimmen gehen - und dann gibt es auch die militärische, sportliche Ertüchtigung, soviel ich weiß. Ich im Badeanzug oder in einer engen Turnhose, das geht gar nicht. Der ganze Alltag ist doch mit Fallen für mich gespickt!"
    
    Er nickte teilweise zustimmend, aber er zum Schluss erwiderte er etwas, das mir den Atem nahm:
    
    „Martin, das ist ja durchaus richtig, aber dafür habe ich ja die Lösung schon erwähnt. Du arbeitest als meine Adjutantin und Sekretärin. Damit ist das Problem mit dem Wohnheim im Wesentlichen beseitigt. Eine Sekretärin eines ranghohen ...
    ... Offiziers wird nicht so ausgefragt und Überstunden werden als Ausrede auch ohne weiteres akzeptiert genauso wie die Mitfahrt auf Dienstreisen des Offiziers."
    
    Das begriff ich nicht so richtig. Schön, dass mit den Überstunden konnte mir am Feierabend in der Woche helfen, das begriff ich schon, aber sonst?
    
    „Herr Oberst, natürlich kann mir das in der Woche helfen. Aber ich bin ja auch am Wochenende im Wohnheim. Da kann ich mit dieser Ausrede gar nix anfangen!"
    
    „Martin, das hast Du noch nicht so richtig verstanden, denke ich. In achtzig Prozent aller Fälle ist es so, wenn sich im medizinischen Korps der russischen Streitkräfte ein Oberstarzt eine Adjutantin erwählt, dann ist diese auch seine Geliebte. Keiner wird nachfragen, wenn sie am Wochenende und auch sonst nur wenig im Wohnheim nächtigt. Schließlich hat ein Oberst eine große Dienstwohnung mit Gästezimmern."
    
    Meine Augen wurden groß, als ich schlagartig begriff, was er da andeutete. Wobei andeuten eigentlich nicht der richtige Ausdruck war. Das war schon ein Wink mit dem Zaunpfahl!
    
    „Herr Oberst, das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Ich kann doch nicht bei Ihnen ... Das wird doch Klatsch und Tratsch geben!! Und Dienstreisen ... also das...!"
    
    Er war die Ruhe selbst. Er ließ sich durch meinen aufgeregten Ton nicht im Mindesten stören. Er zuckte nur mit den Schultern:
    
    „Ja, es wird für Tratsch in den Kantinen sorgen, aber keine Meldung verursachen. Gleichzeitig wehrt es effektiv jede Ermittlungsaktivität durch ...
«12...141516...27»