1. Der Fernfahrer 10


    Datum: 13.04.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bysirarchibald

    ... Aktfotos der aufreizenden Art, aber gut gemacht. Das Model? Ausschließlich und immer: "Simone".
    
    Simone nackt, rittlings auf einem Stuhl. Simone wie ein Säugling bäuchlings auf einem Eisbärenfell, vor einer Ballettstange, den einen Fuß auf dem Holm, zwischen den weit offenen Schenkeln waren deutlich die Haare und ein kleiner Teil der Schamlippen zu sehen.
    
    Und: Simone, ganz große Dame, mit langen Handschuhen, einem großen, schwarzen Hut mit Schleier, lange Zigarettenspitze in halterlosen Strümpfen, ansonsten völlig nackt auf einer Stufe stehend, die in irgendeinen Raum hinabführt.
    
    "Gefällt dir, was du siehst?" kam ihre Stimme von hinten. Ich hatte sie nicht kommen hören.
    
    "Wirklich gut, die richtige Anmache, denke ich."
    
    Simone ging nicht darauf, wohl aber auf meinen leichten Ton von vorhin ein:
    
    "So, lieber Schwager, deine schöne, gut gebaute, charmante Schwägerin hat dir einen Kaffee gekocht und ein Brötchen geschmiert. Und was ich sonst noch so bin und kann, mußt du selbst herausfinden."
    
    "Das heißt, wenn ich dich lasse," schränkte sie noch im selben Atemzug ein.
    
    "Und wenn ich will," konterte ich.
    
    Na, das waren ja schöne Aussichten.
    
    Das Brötchen war schnell gegessen und bei einer weiteren Tassen Kaffee und einer "schönen" Zigarette kamen wir peu á peu ins Plaudern und nach ungefähr einer Stunde war Simone über mich und Anke so einigermaßen im Bilde.
    
    Nein, von Ankes Wandlung hatte ich genauso wenig berichtet, wie von sexuellen ...
    ... Details.
    
    "Sieh' an, mein liebes Schwesterchen, hat sie das schlechte Gewissen doch noch gepackt. Na gut, besser spät als gar nicht. Natürlich werde ich mich mit ihr treffen und ehrlich gesagt, freue ich mich sogar darauf. Und einen netten Schwager bekomme ich gratis dazu. So ganz allein auf der Welt zu sein, ist auch nicht so schön.
    
    Aber zwei Fragen habe ich noch. Erstens: Woher der plötzliche Sinneswandel bei meiner Schwester? Sie müßte wissen, daß ich mich nie ändere, also muß sie sich geändert haben. Hat das mit dir zu tun? Hast du sie Toleranz gelehrt und ihr diese verdammte Prüderie abgewöhnt? Und zweitens: Wie paßt die Kerstin da hinein? Ich weiß, daß sie kein Kind von Traurigkeit ist und daß sie ganz bestimmte Männer mag. Was hast du oder was habt ihr mit der zu tun?"
    
    Donnerwetter, die Frau da vor mir war nicht nur schön und sinnlich, denken konnte sie auch noch.
    
    Sollte ich oder sollte ich nicht? Ich konnte jetzt eine Geschichte erfinden, die, soweit sie Kerstin betreffen würde, von dieser sicherlich bestätigt werden würde, wenn ich sie darum bäte. Ich konnte aber auch die Wahrheit sagen und auf Simones Reaktion warten.
    
    Ich entschloß mich für die Wahrheit. Denn wenn Simone so heiß war, wie Anke sie mir geschildert hatte und wie ich sie von ihren Bildern und von Kerstins Kommentaren her zu kennen glaubte, dann bestand die Chance, daß wir unsere Gemeinschaft um mindestens zwei Mitglieder erweitern konnten. Anke und Simone dazu; da kämen harte Zeiten auf uns vier Männer ...
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