1. Nachhilfe


    Datum: 09.06.2021, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... fuhr Ramona ihn an.
    
    "Deine Theorie war nicht schlecht, aber dann würde man den Motor zumindest hören, wenn die Zahnräder abgenudelt wären oder so. Nein, das muss was Anderes sein. Ah... okay. Hier, probiere es jetzt mal", gab ich dem Kleinen siegessicher mit der Rückgabe seines Spielzeugs zur Aufgabe.
    
    Die er unverzüglich ausführte, und siehe da, das Auto raste sofort los, bis es von einem Tischbein gebremst wurde. Das eben noch so traurige Kind strahlte wie eine Wunderkerze. Jetzt sah sogar sein Bruder auf.
    
    "Was hast du denn gemacht?", wollte er wissen.
    
    "Bringst du ihn mal, dann zeige ich es euch", forderte ich Peterle auf. Der zunächst keine Lust darauf zu haben schien, es sich dann aber doch überlegte.
    
    "Seht ihr, hier? Sowohl auf der Steuerungseinheit, wie auch unter dem Wagen ist dieser kleine Schalter, wo A und B draufsteht. Damit schaltet man den Sendekanal um. So könnten zwei das exakt gleiche Ding fahren, oder ein anderes Modell, was die gleichen Kanäle benutzt, ohne die Steuerimpulse durcheinanderzubringen. Ich habe jetzt beide auf A geschaltet, vorher war's unterm Auto auf B."
    
    "Dann war das ja ganz leicht", kam die Antwort von Nils, der sie so betonte, dass klar wurde, dass er unbeeindruckt war, oder wirken wollte. Peterle war das alles völlig schnurz, der wollte nur sein Auto zurückhaben und endlich damit fahren können. Ich legte es ihm grinsend in die ausgestreckten Hände.
    
    "Was sagt man?", mischte sich jetzt Ramona kurz ein.
    
    "Danke", hörte ...
    ... ich schwach, weil der Kleine seinem losbrausenden Wagen hinterherlief und aus der Küche verschwand.
    
    Das tat nun gleichfalls Nils, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, und auch Svenja stand auf.
    
    "K, Alter, bis nächste Woche dann", verabschiedete sie sich, offenbar im Versuch einer drohenden Rekrutierung zur Hilfe bei der Hausarbeit zu entgehen.
    
    "Das war richtig lecker", gab ich Ramona bekannt, die gerädert, aber erleichtert wirkte.
    
    Jetzt sah ich sie mir zum ersten Mal richtig an. Anfang, vielleicht Mitte vierzig, dunkelblondes Haar, schon ein paar Fältchen an den Augen, die Gesichtszüge etwas hart und angespannt. Sie wirkte müde, erschöpft. Kein Wunder, die drei hielten sie sicher ordentlich auf Trab.
    
    Doch durchaus eine hübsche Frau. Wie ihre beste Freundin recht schlank, ihr Becken war etwas ausladender, die Oberschenkel in ihrer Jeans sichtbar umfangreicher als bei dieser, aber schmale Hüften und eine ansprechende Oberweite hatte sie auf jeden Fall.
    
    "Kann ich dir beim Abwaschen helfen?", bot ich ihr meine Hilfe an.
    
    "Nein, bleib schön sitzen, wir haben außerdem einen Geschirrspüler. Du hast heute mehr als genug getan, du bist ein echter Lebensretter. Ich hab schon befürchtet, ich müsste Peter das Ding nochmal kaufen, und heimlich austauschen. Das war Scheiße teuer, so außer der Reihe ist das gar nicht drin. So dicke haben wir es nicht."
    
    Das konnte ich mir gut vorstellen. Etwas verwirrt sah ich sie die Küchentür schließen, dann öffnete sie das ...
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