Thao II - Teil 11
Datum: 22.04.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... zuvor auch schon getan hatte. Sofort fiel sie in die alte Routine, suchte in der Ablage auf dem Flur nach den benötigten Papieren und brachte anschließend das Mädchen auf ihr Zimmer.
„Das linke Bett ist deins, der offene Spind ebenso. Wenn in den nächsten Tagen ein Zimmer frei wird, kannst du umziehen. Das hat mir Tom versprochen."
Charlette sah sich um, warf einen Blick in den leeren Spind, dann aus dem Fenster in den Innenhof. Nach einigen Minuten setzte sie sich aufs Bett und prüfte die Weichheit der Matratze. Sie schien alles für selbstverständlich zu nehmen, doch Thao wusste aus Erfahrung, dass ihr Schützling jetzt schauspielerte und es im Grunde genommen nur um ihre Würde ging.
„War Dimitri lange hier?"
Thao verneinte.
„Hast du dich gut mit ihm verstanden? Du scheinst ihn zu vermissen?"
Charlette hob ihre Schultern, während sie auf der Matratze auf und ab wippte.
„Es ging. Er war nicht ganz so scheiße drauf wie die anderen Pfosten."
Thao sortierte die Blätter auf dem kleinen Schreibtisch am Fenster, nahm einen Kugelschreiber aus ihrer Jackentasche und wandte sich dann an Charlette.
„dir ist klar, dass du mithelfen musst, oder?"
Die Angesprochene hielt kurz in ihren kindlichen Bewegungen inne, schien zu überlegen, dann nickte sie.
„Ich glaube schon. Aber ich weiß gar nicht wie."
Thao versuchte Charlette alles zu erklären, ohne sie dabei zu überfordern. Sobald die junge, verwahrloste Frau Anzeichen von Überlastung zeigte, legte sie ...
... Pausen ein, wechselte das Thema und erzählte auch von sich selbst.
„Du warst also wirklich mal ein Punk?", lachte Charlette amüsiert.
„Das ist ja mal krass. Ein wenig sieht man es noch, finde ich."
Thao lächelte und strich mit der rechten Hand über ihre Mähne.
„Kein richtiger, aber ich fand den Look und deren Lebensart cool. Punker selbst gingen mir genauso auf den Zeiger wie alle anderen, war eigentlich eher Einzelgängerin damals. Und meiner Mutter war ich richtig peinlich, sage ich dir. Schon allein deshalb hat es mir Spaß gemacht."
Sie lachte und erzählte ein wenig von sich, dann aber auch von Karl und Heinrich. Schließlich auch, wie sie nach Hamburg gekommen war, zu studieren begonnen hatte und letztlich bei der Stadt als Sozialarbeiterin gelandet war.
„Und jetzt hast du aufgehört?"
Der traurige Unterton in Charlettes Stimme entging Thao keinesfalls.
„Ja. Es hat nicht mehr gepasst. Mein Chef ist nicht so gut mit mir klargekommen."
Seltsam, in diesem Augenblick dachte sie an Herbert und nicht an den Erlenberg.
Charlette hörte ihr aufmerksam zu, wie Thao erstaunt registrierte. Normalerweise legten es die Kids eher auf Konfrontation an, zumindest dann, wenn man etwas forderte oder ihnen ihre künftigen Pflichten und Regeln erklärte, die solch eine Maßnahme mit sich brachten.
„Meinst du, ich kann Dimitri mal anrufen?"
Thao war gerade damit beschäftigt, den Lebenslauf des Mädchens zu erstellen und hätte selbst noch einige Fragen auf den Lippen ...