1. Das Bangkok Syndikat 12


    Datum: 24.04.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... sich an ihren hübschen Kopf und besann sich auf ihr Frühstück.
    
    „Hilfst du mir bitte?"
    
    Chai ließ sich nicht zweimal bitten und ging ihr beim Decken des Tisches tatkräftig zur Hand.
    
    „Warum glaubst du, dass Nori etwas mit dem Verschwinden dieser Deutschen zu tun hat?"
    
    „Die Eltern von Alain, einem der Gesuchten, haben von ihrem Sohn noch erfahren, dass sie von jemandem nach Bangkok eingeladen worden sind, der mit Christian befreundet war. Ich habe mich ausgiebig im Hotel umgesehen, es kommt niemand anderes in Frage. Nori ist die einzige Person, die mit diesem Christian in Kontakt getreten ist, zumindest nach meinem derzeitigen Erkenntnisstand. Auch wurde sie bei einem Streit mit ihm beobachtet und, dass sie ihn währenddessen geschlagen und getreten hat. Meinst du, sie wäre imstande, kriminelle Handlungen an diesen Männern zu vollziehen?"
    
    Nancy wäre beinahe ihr Toast aus der Hand gefallen, so sehr war sie von dieser Frage überrascht worden.
    
    „Aber warum sollte sie das denn tun? Sie hat doch einen Job und es geht ihr keineswegs schlecht, soweit ich weiß."
    
    Na Ajutthaja merkte auf.
    
    „Du stehst also mit ihr noch im Kontakt?"
    
    Nancy bejahte zunächst mit einem Nicken, führte dann aber weiter aus.
    
    „Sie war das letzte Mal vor zwei Wochen hier, glaub ich. Ab und an taucht sie bei mir auf, lässt mich erzählen und horcht mich über mein Familienleben aus. In dem Jahr, als sie hier lebte, habe ich sie ab und an übers Wochenende mit zu mir nach Hause genommen. Ich ...
    ... habe einen autistischen Jungen, die beiden haben sich gut verstanden. Auch mit meinem Freund ist sie gut ausgekommen, auch wenn sie direkte Nähe stets vermieden hat."
    
    „Sie hat nie etwas erzählt, das dir seltsam vorgekommen ist? Oder ist dir sonst irgendetwas aufgefallen, das von ihrem Normverhalten abgewichen ist?"
    
    Nancy überlegte einige Zeit und versuchte, sich selbst an die kleinen, ihr unwichtig erscheinenden Details des einseitigen Gesprächs mit diesem Mädchen zu erinnern. Sie hatte ihr zu helfen versucht, doch Noris Wand war nicht zu durchbrechen. Wenn sie dann doch einmal redete, dann handelte es sich stets nur um kurze Antworten und Höflichkeitsfloskeln.
    
    „Ich kann dir da leider nicht weiterhelfen, Chai. So gerne ich es auch würde."
    
    Der Detektiv hatte bisher nichts gegessen. Aus Höflichkeit griff er nun aber doch zu einer Scheibe Toast und bestrich sie mit einem Fruchtgelee.
    
    „Weißt du, ob sie dich in nächster Zeit wieder einmal besuchen wird?"
    
    Nancy zuckte mit den Schultern.
    
    „Nein. Wenn Nori anruft, dann meist am selben Tag, an dem sie dann auch bei mir auf der Matte steht."
    
    Na Ajutthaja nickte enttäuscht. Zumindest ein kleines Stück war er weitergekommen.
    
    „Wie kann ich nach ihr suchen? Hast du einen Tipp für mich?"
    
    Wenigstens in diesem Punkt konnte Nancy helfen.
    
    „Frag in der Szene nach einer konsequenten und harten Domina. Nori ist in dieser Hinsicht eine sehr erfahrene und tüchtige Herrin. Früher oder später wirst du an sie verwiesen ...