Weeslower Chroniken VII - 2003 Alexandra auf Kreta - Kapitel 4 - Der Unfall
Datum: 25.02.2022,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: nudin
... Bettstatt wie ihre. Dazwischen Werkzeug, eine Rolle Drahtzaun, ein kleiner Schrank, ein winziger Ofen. Die Hütte eines Hirten. Aber wo war er? Noch einmal ging sie hinaus, rief erneut, diesmal lauter. Niemand da. Sollte sie weiter ziehen? Allerdings wäre es stockfinster auf dem Weg. Und sie wusste nicht einmal genau, wo der eigentlich lag. Sie ging hinein, zog die Tür zu und kuschelte sich in die Decke. Und schlief wieder ein.
Schritte. Ein bellender Hund. Stimmen. Männerstimmen. Sofort saß Alexandra aufrecht im Bett und kauerte sich zusammen. Dann öffnete sich die Tür, das Licht einer Taschenlampe fiel herein. Zwei Männer standen dort, starrten sie an. Der eine – wohl der, der sie gefunden und versorgt hatte – schien von ihrem Anblick weniger überrascht, kam herein, sprach sie an. Sie verstand kein Wort, schüttelte den Kopf. Der andere kam ihm nach. Der erste wies dem zweiten den Tisch, den leeren Teller, lachte, machte Alexandra Zeichen, dass er sich darüber freue, dass sie gegessen hatte. Sie sagte „efcharistó“, was die beiden Männer glauben ließ, sie könne griechisch und ein Wortschwall brach über sie hinweg. Sie deutete an, dass sie nichts verstehe, und beide lachten. Dann streckte ihr einer eine Hand entgegen und wies mit der anderen nach draußen. Sie solle ihm folgen, schien das zu heißen. Alexandra ergriff die Hand, erhob sich und verließ mit den beiden die Hütte. Davor standen Michaels Turnschuhe. Alexandra stieg hinein, während einer der Männer einem Hund die ...
... Leine vom Zaunpfahl band. Aber ihre Füße waren so wund, dass sie lieber barfuß lief, sie behielt die Schuhe in der Hand. Die Männer gingen mit dem Hund einen schmalen Pfad voran. Sie erreichten eine kleine Straße, wo ein alter weißer Pick-Up stand. Die Männer ließen den Hund auf die Ladefläche springen und Alexandra einsteigen. Es war ein Dreisitzer, Alexandra saß in der Mitte. Splitternackt.
Die beiden Männer redeten laut und lachend über ihren Kopf hinweg. Alexandra war das unheimlich, allmählich beschlich sie eine Angst, die sie vorher in der Hütte seltsamerweise überhaupt nicht verspürt hatte. - Herrgott, bitte lass die beiden friedlich bleiben, betete sie, hoffentlich bringen die mich an einen sicheren Ort. Nach zehn Minuten erreichten sie ein kleines Dorf. Alexandra schöpfte schon Hoffnung, doch die beiden fuhren einfach hindurch. Weitere zehn Minuten später kamen sie in einen etwas größeren Ort, der immerhin teilweise so etwas wie Straßenbeleuchtung aufwies. Hier nun bog der Fahrer urplötzlich in eine Nebenstraße ab, hielt vor einem Haus, in dem durch ein Fenster Licht heraus fiel.
Sie betraten das Haus. In dem beleuchteten Zimmer saß – Veronika!
„Wie… wie…“ Alexandra stand starr vor Erstaunen.
Veronika sprang auf und umarmte die junge Frau stürmisch. „Gott sei Dank!“
„Wie kommst Du… ich… und Michael?“ stammelte Alexandra.
„Michael ist im Krankenhaus. Sein Fuß ist gebrochen, aber das wird schon. Du warst unsere Sorge!“
„Aber wie…“
„Komm, setz´ ...