Ein Studentenleben in den 80ern 02
Datum: 18.03.2022,
Kategorien:
Selbstbefriedigung / Spielzeug
Autor: bykleinaberfein
... dass irgendetwas nicht stimmt. Dann war sie in Tübingen in der Uniklinik und die haben bei ihr Brustkrebs festgestellt. Ich habe immer gedacht, das bekommen nur ältere Frauen. Stimmt aber nicht. Jetzt liegt sie in der Klinik und wird bestrahlt. Nicht hoffnungslos, sagen die Ärzte, aber auch nicht sicher, dass sie durchkommt.
Ich kann ihn jetzt nicht im Stich lassen. Es ist zurzeit wirklich nicht leicht mit ihm. Ist ja auch klar, weil er mit seinem Kopf immer woanders ist. Ich will ihn auch nicht überfordern. Andererseits, ein bisschen wohlfühlen zwischendrin ist auch mal schön. Deswegen war ich nach all den traurigen Wochen so dankbar für die wunderbare Nacht mit Dir. Und nachdem ich mich bei Dir rausgeschlichen hatte, habe ich die ganze restliche Nacht mit mir gerungen, ob ich nicht doch mit ihm Schluss machen soll. Aber es geht einfach nicht. Ich würde mir den Rest meines Lebens Vorwürfe machen. Verstehst Du das?"
Christoph saß erst mal ein paar Minuten nur schweigend da. Diese Geschichte musste er in ihrer Heftigkeit erst einmal erfassen. Von „verarbeiten" war da noch gar nicht die Rede. Irgendwann sagte er: „Ja, das verstehe ich. Ich könnte auch gar nicht von Dir verlangen, dass Du bei mir bleibst. Ich würde es wahrscheinlich genauso machen. Ihr beide tut mir wahnsinnig leid. Hoffentlich schafft es seine Schwester. Natürlich musst Du jetzt bei ihm bleiben. Nur eines musst Du mir versprechen"
„Und zwar?"
„Mach Dir keine Vorwürfe mehr wegen letztem Donnerstag. ...
... Für mich wird die Nacht immer etwas ganz besonderes bleiben. Meine erste richtige Nacht mit einer Frau. Und dann noch mit einer so klugen, schönen und tollen Frau. Und wenn es für Dich zumindest eine kurze Befreiung aus der Traurigkeit war, dann war das doch auch gut. Vielleicht musste das einfach so passieren."
Jetzt war es an Gabi, zu schweigen. Mit so viel Verständnis und Mitgefühl hatte sie nicht gerechnet. Sie konnte jetzt auch nichts sagen. Stattdessen nahm dieses Mal sie Christoph in die Arme. Erst nach mehr einer halben Ewigkeit ließ sie ihn los und sagte: „Ich kann Dir gar nicht sagen, wie dankbar ich Dir bin. Auch wenn alles so traurig ist. Lass uns zurück zur Uni gehen."
Wortlos, ernst, aber Hand in Hand, marschierten die beiden flussabwärts zurück. Erst kurz bevor sie die Uni wieder erreicht hatten, fragte Christoph: „Wie geht es jetzt eigentlich weiter mit Dir?"
„Ach ja, das wollte ich Dir natürlich auch noch sagen. Ich habe jetzt drei Tage mit beiden Unis dauertelefoniert. Die Tübinger würden mich mitten im Semester aufnehmen und unsere Uni würde mich gehen lassen. Das muss aber schnell gehen. Deswegen breche ich meine Zelte morgen ab. In Tübingen ziehe ich erst mal zu Klaus. Vielleicht suche ich mir aber noch was Eigenes. Für meine Wohnung hier sucht Claudia schon nach einem Nachmieter. Erste Interessenten gibt es wohl schon. Meine Eltern sind auch ganz froh, dass das Kind wieder näher an daheim studiert. Die unterstützen mich total. Und jetzt müssen ...