1. Getrennt (Autor 5)


    Datum: 15.05.2024, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Jenpo

    ... hatte, bemerkte, wie sich ihr Oberkörper ruckartig bewegte. "Es tut mir leid", krächzte Jens, "ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, wusste nicht, dass ich zu so etwas überhaupt in der Lage bin." Silke reagierte einige Sekunden nicht, streckte sich anschließend und, Jens war mehr als überrascht, kuschelte sich zu ihm. "Dich trifft keine Schuld", schniefte Silke, "ich habe es ja so gewollt, habe dich dazu angestachelt. Es muss mir leidtun, dass ich dich manipuliert habe." "Aber warum das Ganze?", fragte Jens, "ich dachte." "Es war auch immer schön mit dir", unterbrach Silke Jens, gab ihm ein sanftes Küsschen auf die Wange, "ich hatte diesmal das Bedürfnis." "Warum?", fragte Jens, der sich keinen Reim auf die Worte Silkes machen konnte. "Nicht jetzt", bat Silke, "ich werde es dir sagen aber nicht jetzt. Jetzt will ich nur in deinen Armen liegen."
    
    Auch während des Frühstücks sagt Silke nichts, bat Jens mit ihren Blicken, sie nicht über ihr Verhalten zu fragen. So harmonisch bis jetzt ihre Treffen gewesen waren, dieser Tag unterschied sich ebenso deutlich, wie die vergangene Nacht zu den vorhergehenden gemeinsamen Nächten. Allerdings war es nur für Jens erkennbar, dass Silkes bisherige Fröhlichkeit teilweise manisch wurde, diese Phasen von Phasen der Zurückgezogenheit und Nachdenklichkeit abgelöst wurden. Jens tat, als ob er es nicht bemerken würde, versuchte die Unbeschwertheit ihrer Treffen beizubehalten, wobei es für ihn immer schwieriger wurde. Trotz allem, er genoss ...
    ... es mit Silke von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu trotten, sich von der Hitze der Sommersonne in schattigen Gastgärten zu erholen. Je näher der Abend rückte umso häufiger wurden Silkes nachdenkliche Phasen, für Jens ein Zeichen dafür, dass Silkes Erklärung näher rückte.
    
    "Ich weiß, du hast den ganzen Tag gewartet", begann Silke während des Dinners, "und dafür danke ich dir. Es ist", Silke machte eine Pause, in der sie auf ihren Teller starrte, hob ihren Kopf, zeigte ein verzweifeltes Lächeln, "es ist schwieriger als ich dachte. Jürgen, also mein Freund", abermals stockte Silke, "er hat mir einen Antrag gemacht", platzte es danach aus hier heraus. Beide sahen sich in die Augen, sagten nichts. Zwar schwirrten in Jens Gedanken und Gefühle wild durcheinander, zu seinem Erstaunen fühlte er keine Verlustangst, keinen Trennungsschmerz, eher Freude darüber, dass Silke den Mann fürs Leben gefunden hat. "Und?", fragte Jens lächelnd, nahm dabei Silkes Hände in die seinen. "Ich habe angenommen", lächelte Silke zurück. "Wird er dich glücklich machen?", fragte Jens weiter. "Ich denke schon", nickte Silke, "meinetwegen hat er auch seine Stelle gekündigt, er will jeden Tag bei mir sein. Dann hat er auch einen tollen Draht zu meinen Kindern, sorgt sich um sie, als wäre er ihr leiblicher Vater." "Ich meine", fragte Jens weiter, "liebst du ihn?" "Ja", bestätigte Silke, "dieses Gefühl, welches mich erfüllte, als er mich fragte, diese Wärme, ich denke, das wird Liebe sein."
    
    "Daher auch ...
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