1. Getrennt (Autor 5)


    Datum: 15.05.2024, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Jenpo

    ... Maria über Marlenes Kopf, die ihr Gesicht in den Händen verbarg, "es wird sicher alles gut." "Nichts wird gut", heulte Marlene, "so wie ich Jens behandelt habe, wie soll er mir das jemals verzeihen?" "Nicht jetzt denke ich", erklang sanft Marias Stimme, "er wird Zeit brauchen. Zeit, die du auch benötigst um dir über vieles klar zu werden. Jetzt hast du jedenfalls fürs erste eine Entscheidung getroffen. Du wolltest bei mir bleiben und du bist bei mir." "Warum hat Jens nicht dein Angebot angenommen", schluchzte Marlene weiter, "wir hätten so glücklich sein können." "Du hast ihn gehört", Maria drückte Marlene an sich, "für ihn hätte es nicht Glück bedeutet. Jetzt aber Kopf hoch, das Leben geht weiter. Dein Kopf muss erst mal frei werden und eine Runde Sport ist ein gutes Mittel dafür. Also ab in die Trainingskluft und auf die Geräte."
    
    Eine Stunde später, eine Stunde in der sich Marlene vollends verausgabt hatte, genoss sie die Hitze der Sauna. Ihren ersten Kummer hatte sie buchstäblich mit ihrem Schweiß aus ihren Poren gepresst. Obwohl nach wie vor Kummer auf ihrer Seele lastete, so fühlte sie sich doch nicht mehr so depressiv. Zum wiederholten Male rief sie sich die wenigen Minuten in Erinnerung, die ihr Leben verändert hatten, wie sie Jens mit der Begründung, dass er nicht jeden Tag bei ihr verbrachte, fortgeschickt hatte. Gleichzeitig fiel ihr auf, wie sie von Maria genau beobachtet wurde, als würde sie auf etwas bestimmtes warten. Marlene fragte sich, was es wohl war, ...
    ... worauf Maria wartete, beschloss direkt zu fragen. "Du siehst mich an als würdest du von mir etwas erwarten", sprach Marlene. "Gut beobachtet", nickte Maria, "ich frage mich, ob diese Normalität wirklich der einzige Grund war, dass du Jens fortgeschickt hast. Oder gab es da noch etwas anderes?"
    
    Marlene schluckte, Maria hatte wieder einmal mitten ins Ziel getroffen. "Da gab es", stockend begann Marlene Marias Frage zu beantworten, "schon noch etwas anderes. Ich, ich war neugierig wie es sein würde weiter in deiner Welt zu leben, noch mehr darüber zu erfahren, ein Teil davon zu werden. Ich wollte, will wissen, wie weit ich bereit bin zu gehen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich mit Jens." "Dass du mit Jens diese Neugier nach Unbekanntem nicht leben kannst", unterbrach Maria Marlene, setzte mit, "und dafür hast du seine Liebe geopfert", fort. Die letzten Worte Marias trafen Marlene schwer und doch wusste sie, dass sie die Wahrheit waren. Sie hatte Jens Liebe geopfert, nicht nur um nicht mehr unter der Woche alleine zu sein, sondern um ihre erweckte ungezügelte Neugier ohne Rücksicht ausleben zu können.
    
    "Du weißt", Maria klang ernst, "dass ich weiterhin alles über dich bestimmen werde, dass du feuchter Ton in meinen Händen sein wirst, den ich nach Belieben formen werde?" "Ja, ich weiß es", nickte Marlene, merkte die Vorfreude auf das Kommende, die Marias Worte ausgelöst hatten. "Dann ab unter die Dusche und warte in der Grundposition im Spielzimmer auf mich, die Kombination ist ...
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