Thao 12
Datum: 20.09.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... eigentlich ein Abendkleid? Ich finde, sie sollte sich am Freitag für die Party etwas fein machen."
Das Punkermädchen blies die Wangen auf.
„Spinnst wohl, du Freak? Ziehe doch du dir eins an!"
Karl kicherte und nahm einen Schluck Wein.
„Kommt, Kinder! Greift zu!"
Anne schien Hunger zu haben. Sie lud sich eine Portion Salat auf ihren Teller.
„Was ist das denn für ne Party?"
Karl erzählte ihr davon.
„Wird ziemlich groß. Fünf Klassen insgesamt und dann gibt es ja da noch die blinden Passagiere. Also Leute, die eigentlich nicht dabei sein dürften."
Karl dachte an ihre gemeinsamen Freunde.
„Kommt Amelie eigentlich? Wir könnten doch auch Xena fragen."
Thao dachte an den vergangenen Samstag.
„Diese Woche auch? Oh Mann, ich bekomme noch nen Leberschaden. Und Xena? Die kommt sich doch dort wie ne Oma vor. Ich glaube, das lassen wir lieber."
„Passt auf Euch auf, Kinder! Auf solchen Parties sind bestimmt auch Drogen im Spiel."
Thao sah sie mürrisch an. Was laberst du da? Du kannst ja nicht einmal auf dich selbst aufpassen. Sie ließ diesen Gedanken unausgesprochen, doch er brannte ihr regelrecht auf der Zunge. Es fiel ihr zusehends schwerer, die Stimmung zu halten.
„Wollt Ihr denn gar nichts mehr?"
Anne sah enttäuscht auf das viele Essen, das übrig geblieben war. Karl erbarmte sich und nahm noch einen Teller vom Salat. Das Gespräch aber plätscherte nur noch träge vor sich hin. Vor allem Thao schien kein Interesse mehr ...
... daran zu haben.
„Bist du morgen da?", fragte Thao beim Abräumen ihre Mutter.
„Ich weiß noch nicht, Süße. Mal sehen. Ja?"
Die Tochter konnte sich die Feststellung nicht verkneifen.
„Also nein."
Sie kam sich einsam vor in diesen Moment. Anne musterte sie von der Seite.
„Stimmt etwas nicht? Ich merke doch, dass dich etwas beschäftigt."
Thao schmiss das Geschirr unsortiert in die Spülmaschine.
„Ach, was weißt du schon!?!"
Sie ging ohne ein weiteres Wort in ihr Zimmer. Karl sah ihr erstaunt hinterher. Er wusste nicht, womit Anne ihre Tochter so provoziert haben sollte.
„Geh ihr nach, Karl! Ich mach das schon."
Der Junge sah sie traurig an.
„Du, es tut mir leid. Ich rede mit ihr, okay?"
Thaos Mutter schüttelte den Kopf.
„Sie hat schon recht, Karl. Ich kümmere mich zu wenig um sie. Aber sie lässt es auch kaum zu, verstehst du?"
Sie dachte an die vergangenen Jahre.
„Ich kann dir gar nicht genug danken, mein Junge. Zumindest darf ich hier und da eine Stunde mit ihr verbringen, ohne angeschrien und beschimpft zu werden. Du tust ihr gut, das spüre ich."
Karl stand hilflos in der Küche. Unschlüssig, ob er Anne alleinlassen durfte oder ob Thao ihn in diesen Moment brauchte.
„Geh schon! Wirklich, Karl. Alles gut!"
„Gute Nacht!"
Annes Mutter winkte ihm müde zu.
„Gute Nacht! Gib ihr einen Kuss von mir! Sag ihr das aber nicht!"
Karl lächelte.
„Mache ich."
Anne seufzte. Sie hatte Angst. Um sich und Thao.