Grober Sand 04
Datum: 14.02.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byLoreleyColter
... liege ich auf ihm und drücke seine Hände links und rechts neben seinem Kopf in den Sand. „Ich könnte dich gerade auf den Bauch werfen und ihn dir reinstecken! Was würdest du davon halten? Hä? Hä?"
Er wehrt sich mit aller Kraft, aber im Vergleich zu meiner Muskelmasse ist er schmächtig. Ich fühle mich an ein zappelndes Insekt erinnert. „Du kleine Ratte, du würdest dich an einer wehrlosen Frau vergreifen! Hast du kein bisschen Ehre in den Knochen?"
Er schlägt mit dem Kopf und rammt mir die Stirn auf die Nase. Ein Knirschen, Schmerz, und ich verliere völlig die Kontrolle. Mit aller aufgestauter Frustration balle ich die Faust und schlage ihm mitten ins Gesicht. Ich hole noch einmal aus und wieder und wieder und ...
Mein Arm wird mir auf den Rücken gedreht und jemand reißt mich hoch. Ich will hinter mich greifen, aber derjenige ist zu schnell. Im Bruchteil einer Sekunde liege ich neben Chuck flach auf dem Rücken.
„Wie kleine Kinder!" Das Zischen versetzt mich einen Moment lang in Schockstarre. Dann ... „Colonel, Sir!" Ich springe auf und salutiere reflexartig. Chuck kommt auch endlich hoch und tut es mir gleich.
Er sieht uns abwechselnd an, seine Miene ist wutverzerrt. „Sie melden sich sofort beide im San-Zelt!"
„Jawohl, Sir." Es gibt nichts Peinlicheres, als sich von einem Vorgesetzten bei einer Prügelei erwischen zu lassen. Ich packe Chuck und ziehe ihn mit mir, der Colonel folgt uns mit einigem Abstand. Verdammte Scheiße. Die Offiziere im Zelt haben mit ...
... Sicherheit jedes Wort gehört. Ich habe keine Ahnung, wer überhaupt alles von der Frau in der Gefängnisbaracke wissen darf. Das wird noch Ärger geben.
Die Sanis schütteln nur die Köpfe, als wir in ihrem Zelt stehen. Ohne viel Aufhebens befördern sie Chuck auf eine Liege und versorgen sein blutüberströmtes Gesicht. Ich warte auf ein schlechtes Gewissen, aber es kommt nicht. Er hat, seit er vierzehn war, schon so viele Prügel verteilt, dass er von mir nur das bekommen hat, was er seit langem verdient. Eigentlich habe ich noch einen gut, denn als die Schwester mir den Kopf in den Nacken drückt und Wattepfropfen in meine Nasenlöcher steckt, muss ich schmerzhaft feststellen, dass er mir in diesem Leben nun schon zum zweiten Mal die Gesichtsknochen neu geordnet hat. Und wieder wegen einer Frau. Es ist fast zum Lachen.
Er hebt den Kopf und sieht zu mir rüber. „Du weißt, dass ich recht habe."
„Halt die Klappe, Chuck." Verdammt ... ja. Ja, ich weiß, dass er Recht hat. Aber ich kann nicht.
Die Schwester hebt meinen linken Unterarm und erst jetzt fällt mir auf, dass er ziemlich weh tut. „Sieht geprellt aus, vielleicht angebrochen. Wir werden Sie röntgen."
„Dafür habe ich keine Zeit, Ma'am."
„Oh doch, die haben Sie." Der Colonel steht mit verschränkten Armen im Zelteingang und sieht verdammt sauer aus.
Die Schwester merkt es auch und nimmt die Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen, liebend gern an. „Ich bereite hinten alles vor und hole Sie in ein paar Minuten ab, ...