Thao II - Teil 11
Datum: 22.04.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... kleinen Bord und ließ sie in die Tasche gleiten, wo sich schon ihre Brieftasche und Amelies Handy befanden. Scheiße, sie hatte es ihr immer noch nicht zurückgegeben. Sie sollte sich endlich ein neues kaufen.
Der Weg in die Stadt war mühselig. Thao hatte vergessen, auf die Uhr zu blicken, der Berufsverkehr setzte genau um diese Zeit ein. Sie schaltete das Radio ein und hing ihren Gedanken nach.
Xena stand auf ihrem Programm, Ruth, die ihr eine E-Mail geschrieben hatte ebenso. Sie wollte sich unbedingt bei den Freunden melden und den eben erst geknüpften Kontakt nicht wieder abreißen lassen. Ob Xena und Gerd ihr Wochenende genossen hatten? Seltsam, Xena hatte sie eigentlich allein schon deshalb anrufen wollen.
In Thaos Gedanken tauchte eine unangenehme Erinnerung auf. Das SM-Appartement im Sama, ihr böses Spiel mit Karl, dann ihr totales Versagen. Fast wäre ihre Beziehung daran kaputtgegangen. Und Xena? Sie war bei der Gräfin im Ruf gestanden, frei von jeglichen Skrupeln zu sein und ihren Kunden auf fast brutale Art und Weise zuzusetzen.
Komisch, sie störte sich an dem Gedanken, dass ausgerechnet Xena ihrem Partner gegenüber mehr Feingefühl zeigen könnte, als sie selbst dazu in der Lage war. Mehr Gedanken gemacht hatte sich die große Blondine um ihren Gerd auf jeden Fall. Mehr Sorgen wohl ebenfalls. Vielleicht auch aus Angst vor sich selbst? Thao grübelte vor sich hin, während der Verkehr Stop-and-go weiterging. Sie selbst hatte damals eine Fantasie wahr werden ...
... lassen wollen und geglaubt, alles im Griff zu haben. Wie sehr sich dann allerdings Praxis und Theorie unterschieden hatten, hatte Karl überaus schmerzhaft zu spüren bekommen. Thao wurde auch jetzt noch flau im Magen, dabei spielte die Trennung gar keine so große Rolle mehr. Es war damals einfach aus dem Ruder gelaufen, sie hatte mit ihren Wünschen und ihrer mangelnden Sensibilität vieles zwischen ihnen gefährdet. Eigentlich erstaunlich, dass er bereit gewesen war, diese Spiele ihr zuliebe auszuhalten. Vielleicht war es ihm über die Jahre dann aber doch zu viel geworden?
Thao schreckte auf, als hinter ihr eine Hupe ertönte. Zu dem vor ihr befindlichen Fahrzeug hatte sich eine beinahe dreißig Meter lange Lücke aufgetan. Entschuldigend hob sie die Hand, ließ den Motor aufheulen, nahm vorsichtig ihren Fuß vom Kupplungspedal und schloss zu dem vorausfahrenden Pkw auf.
Thao stellte ihren VW Polo in einem Parkhaus in der Nähe der Landungsbrücken ab. In Gedanken versunken lief sie die von Touristen und Passanten dicht bevölkerten Fußgängerpassagen entlang, blieb hier und da vor den Ladengeschäften stehen, sah sich deren Auslagen an und ging auch in das eine oder andere hinein. In diesem Punkt war sie Frau, genoss sie es doch, nach Angeboten zu stöbern, sich die Veränderungen des Trends vor Augen zu führen, sich über Dinge lustig zu machen und zu echauffieren, die so gar nicht ihren Geschmack entsprachen.
So verließ sie einen Jeansladen und prallte in dem Moment zurück, als sie ...