Thao II - Teil 11
Datum: 22.04.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... auf der anderen Straßenseite ein Mädchen entdeckte, dass sie sehr wohl kannte. Charlette! Sie hatte es vor Wochen in der alten Industriebrache kennengelernt, in der die Kids Schutz vor der Witterung und Kälte gesucht hatten. Genau dort hatte sie sich mit Dimitri getroffen. Ein Junge war damals auch noch bei ihr gewesen, sie brauchte nicht lange nachzudenken, bis sie sich an seinen Namen erinnern konnte. Riko hatte er geheißen. Auch er war jetzt dabei, stand mit dem Rücken zu ihr und schnorrte die Leute an. Sie ernteten nur Missachtung statt Penunsen und schienen ziemlich gefrustet zu sein.
In dem Moment, in welchem sie sich abwenden wollte, wurde Charlette auf sie aufmerksam und stieß ihren Freund in die Seite.
„Hey! Du!"
Thao blieb stehen, sie würde jetzt nicht mehr um den Zusammenstoß mit ihrer Vergangenheit herumkommen.
„Thao, richtig? Wie schaust du denn aus?"
Charlette wurde beim Überqueren der Straße beinahe angefahren, schrie einen „Pisser", hob ihren Mittelfinger und kam mit hochrotem Kopf bei Thao an.
„Was ist mit dir passiert? Haste reich geheiratet?"
Die verwahrloste junge Frau lachte heiser.
„Nein. Ich habe euch angelogen, ich habe für die Stadt gearbeitet. Ich war Sozialarbeiterin."
Charlette blickte sie erstaunt an, dann grinste sie. Sie warf einen Blick auf die andere Straßenseite, wo sich Riko gerade anschickte, ihr zu folgen.
„Ich habe mich eh gefragt, woher du die Jacke hattest. Kamst mir gleich nicht koscher vor."
Sie ...
... schien sich in diesem Moment an Dimitri zu erinnern.
„Wo hast den Russenjungen gelassen? Hab ihn lange nicht mehr gesehen."
Thao wandte sich den beiden zu, wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie das unverhoffte Aufeinandertreffen verunsicherte.
„Ich habe ihn in einer Maßnahme untergebracht. Wenn alles klappt, braucht er nie wieder auf der Straße zu schlafen."
Riko musterte Thao neugierig, erkannte sie aber nicht wieder.
„Wer ist denn die Alte? Hängst du jetzt mit Spießletten ab, Charlette?"
„Kennst die nicht mehr? Das ist Dimitris Freundin aus der Fabrik. Die ist von der Stadt und wollte bessere Menschen aus uns machen."
Sie lachte gehässig auf.
„Scheiße! Du hast Recht! Gibbet ja nich."
Er grinste Thao keck ins Gesicht.
„Haste nich nen Euro für uns? Dann könnten wir uns was zu essen kaufen."
Thao zögerte. Sie hatte zwei gefüllte Einkaufstüten dabei, es war also offensichtlich, dass sie nicht mittellos war. Aber den beiden etwas geben? Es war fragwürdig, wofür sie es verwenden oder ob überhaupt beide etwas davon abbekommen würden.
„Dort vorn gibt es Döner, ich kauf euch beiden einen."
Sie wartete keine Antwort ab, setzte ihr Sonnenbrille auf und wechselte die Straßenseite. Die beiden Straßenschläfer sahen sich an, hoben die Schultern und folgten ihr schließlich zum Imbiss.
Ein junger Mann mit arabischem Migrationshintergrund blickte vom Stand auf die drei hinab, während er sich über die merkwürdige Zusammenstellung wunderte.
„Drei ...