1. Thao II - Teil 11


    Datum: 22.04.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... sich auch schon bei ihm ein. Haralds Pate hatte geheiratet, eine junge Rumänin, gegen den Willen seiner Eltern. Es hieß, dass sie ihn ausnutzte. Karl jedoch hatte einen durchaus integren Eindruck von ihr, welcher ihm auch durch Ella bestätigt wurde.
    
    Wieder kreisten seine Gedanken um seine Ex-Freundin. Wie er sie damals kennengelernt und sie ihm gezeigt hatte, wie körperliche Liebe funktionierte. Ihn piesackte und ärgerte, ihn aber dennoch über alles liebte. Er war sich ihrer Gefühle immer gewiss gewesen ... doch jetzt ...?
    
    Ein kurzer Blick auf Ella, sie schien ihn nicht zu spüren. Sie war zwar keinesfalls unsensibel, das konnte er nicht behaupten, doch emotional eben auch nicht. Sie ging das Leben rational und nüchtern an. Wenn er ihre körperliche Nähe wollte, musste er sie einfordern, um sie zu bekommen. Dabei war es keinesfalls so, dass sie sich dazu überwinden musste. Sie konnte leidenschaftlich und zärtlich sein, doch kam es eben nicht von allein. Sie gab ihm einfach nur das, wovon sie glaubte, dass er es brauchte, um mit ihr glücklich zu sein.
    
    Weitere Erinnerungen kamen in ihm hoch. Sie kamen auf dem Weg zur Kirche an jenem Bushäuschen vorbei, in dem er Thao so wild geliebt hatte. An Simons Haus und auch an den irischen Pub, wo sie sich beinahe um einen freien Sitzplatz geprügelt hätten.
    
    Simon! Es war eine schwere Zeit gewesen damals. Ab und an hatte er noch mit Sophie gesprochen, auch später noch, als er sich mit Thao nach einem heftigen Streit wieder ...
    ... versöhnt hatte. Einige Male hatte er auch noch die Eltern seines verstorbenen Freundes gesehen, doch selbst nach all den Jahren vermochte er es nicht, sie zu grüßen oder auch nur eines Blickes zu würdigen.
    
    „Karl?"
    
    Er wandte sich seiner Freundin zu, die ihn von seiner Seite aus kritisch musterte.
    
    „Was ist los?"
    
    Er winkte ab, riss sich zusammen und folgte ihr ins Innere der Kirche. Viele ihm bekannte Gesichter tauchten auf, fragende, teilweise auch irritierte Blicke. Zweimal wurde von der Verwandtschaft nach Thao gefragt und erst nach einigen peinlichen Momenten waren alle über Karls neuen Beziehungsstatus aufgeklärt. Ella blieb souverän wie immer und selbst wenn sie sich durch irgendetwas gestört fühlte, so sah man es ihr nicht an. Sie hatte sich und ihre Emotionen im Griff, wie sonst auch. Steven hat ein Problem
    
    Thao begriff im ersten Moment nicht, dass es an ihrer Wohnungstür schellte. Das sonore Rasseln dröhnte ihr zwar unangenehm im Kopf, doch der verzweifelte Versuch, es zu ignorieren, unterlag rasch ihrer Neugierde. Wer konnte das sein? Aneliese vielleicht? Nein, die würde mit Sicherheit klopfen, wie immer, wenn sie sich nicht sicher war, ob Thao schlief.
    
    „SCHEISSE!"
    
    Sie riss die Decke von ihrem Leib, kletterte aus ihrem Bett, stakte aus den Schlafzimmer, durch das Wohnzimmer hindurch in den Flur und krächzte mit heiserer Stimme ins Mikrofon der Gegensprechanlage.
    
    „Ja?!?"
    
    „Ich bin es, Steven."
    
    „Steven?!? Was willst du denn hier? Kannst nicht ...
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