1. Die erste Freundin von Michael


    Datum: 01.05.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: byspkfantasy

    ... nehmen konnte. Ich war irritiert, als Jockel errötete, als er mich sah. Was war denn mit dem los? George lachte und erklärte einfach, dass man hier in der Pfalz schon mal geneckt werden konnte, wenn man sich mit Norddeutschen oder Preußen herumtreibe.
    
    Jockel war ziemlich stumm, während George die vorgesehene Wanderung erläuterte. Ein Rundweg durch die Hügel und Berge im Pfälzer Wald sollte gleichzeitig zum Sammeln von Pilzen dienen. Mein Cousin sagte erstmals mehr als drei Wörter hintereinander, als wir eine gute Stelle gefunden hatten:
    
    „Da sind sie: Ein schöner Steinpilz und einige flockenstielige Hexenröhrlinge! Das ist was Gutes für die Pfanne!"
    
    Er sprach überdeutlich und sehr langsam, so als ob ich ihn sonst nicht verstehen würde. Gut, flockenstielige Hexenröhrlinge sagte mir auch wenig. Und der Anblick der Pilze war auch nicht gerade vertrauenerweckend. Unter dem braunen Pilzhut war ein rötlicher Stiel sichtbar. Die Röhren auf der Unterseite des Hutes waren flammend rot. Da hatte ich meine Zweifel, ob ich diese über meine Lippen bringen würde, oder gar als gut ansehen würde. Es sah eher tatsächlich wie Hexenwerk aus!
    
    Er bückte sich, um die Pilze abzuschneiden. Er musste tatsächlich viel in der Küche probieren, wenn die Kalorien sich so zeigten. Sein Hintern war für seine relativ kleine Gestalt gut ausgeprägt. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Andererseits beeindruckte es mich, mit welcher Sicherheit er die Pilze erkennen konnte und kannte. Die roten ...
    ... Dinger wären niemals in meinem Pilzkorb gelandet!
    
    Einen Moment später lächelte er erfreut, als er auf ein paar kleine Sträucher zeigte:
    
    „Michael, Walderdbeeren! Probieren, so süß!"
    
    Er hatte Recht. Sie waren wunderbar süß und eine echte Delikatesse, die er mir großzügig überließ. Nach gut der Hälfte der Wanderung kehrten wir in einem Gasthof ein. George bestellte eine Brotzeit mit Schlachtplatte für uns alle. Dazu musste ich diesmal die saure Schorle probieren. George bestand darauf. Und tatsächlich, an diesem warmen Sommertag erfrischte mich das Getränk mehr als ich erwartete. George sprach als Amerikaner mehr Pfälzer Dialekt als Jockel. Das war schon erstaunlich. Bei Jockel hatte ich den Eindruck, dass er unbedingt zeigen wollte, wie gut Hochdeutsch er konnte. Auf eine Art gewann ich jedoch auch den Eindruck, dass es ihm schwerfiel. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wie es vor zwölf Jahren gewesen war, als wir uns zum letzten Mal gesprochen hatten.
    
    Der zweite Teil des Weges erwies sich als weniger steil aufwärts, sondern mit mehr Abschnitten, die auch bergab führten. Er sollte weniger anstrengend sein. Die Wanderlust hatte nur bei mir nach dem Essen abgenommen. Es ging also nicht schneller voran. George und Jockel waren mehr geübt. Es wunderte mich, wie mein wohlbeleibter Cousin sich so leichtfüßig bewegte. Wendig war er ja!
    
    Nach einer gewissen Weile machte sich der Alkohol, der in der Weinschorle einen nicht unbeträchtlichen Anteil gehabt hat, entsprechend ...
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